Fernab von Vorurteilen miteinander ins Gespräch zu kommen, wie die Einheit gestärkt und unsere Demokratie krisenfest gestaltet werden kann, ist das Ansinnen des Podiumsgesprächs. Durch die thematische Verbindung von Zeitzeugen-Gespräch und kulturgeschichtlicher Ausstellung wird aufgezeigt, wie sich die Wiedervereinigung auf die Literatur ausgewirkt hat und wie sich darin Prozesse der Deutschen Einheit ablesen lassen.
Das Podiumsgespräch und die Ausstellung finden in Kooperation zwischen dem Landesbibliothekszentrum und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt.
Das Podiumsgespräch „35 Jahre deutsche Einheit – erinnern, erzählen, gestalten“:
Im Gespräch begegnen sich Dr. Frank Hoffmann, Geschäftsführer des Instituts für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum und Zeitzeugin Marie-Luise Knopp, die 1942 in einem kleinen Ort in der Altmark geboren wurde.
Gemeinsam werfen sie einen Blick zurück auf den Einigungsprozess, auf das Ende der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), auf Erfolge und Misserfolge, auf große Entwicklungen ebenso wie auf persönliche Erlebnisse in der Umbruchszeit. Neben dem Rückblick werden auch aktuelle Fragestellungen thematisiert: Was bedeutet „Einheit“ in einer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft? Wie begegnen wir Spaltung und Polarisierung? Wie vereint können wir sein angesichts unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten in Ost und West, Stadt und Land, zwischen Jung und Alt?
Die Ausstellung „Leseland DDR“ – die Geschichte der DDR in ihrer Literatur:
Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Leseland DDR“ können anhand von Texten, Bildern und Videos auf eine kleine Zeitreise durch die DDR gehen. Erzählt wird darin vom Umgang des SED-Regimes mit dem geschriebenen Wort, wie auch vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten.
Die Schau führt in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction in der DDR ein, bis hin zu alten Kochbüchern. Einblicke in die Literatur aus der Sowjetunion und den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus werden ebenso gegeben wie Schlaglichter auf die grenzüberschreitende Kraft deutsch-deutscher Schriftstellerkontakte geworfen. Mit den Schriftstellern der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema in der Gegenwartsliteratur endet die Zeitreise.
Konzipiert wurde die Schau von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Autor ist der Historiker und Publizist Stefan Wolle, wissenschaftlicher Direktor des Berliner DDR-Museums und ausgewiesener Kenner der ostdeutschen Zeitgeschichte seit 1945.
Besucht werden kann die Ausstellung im LBZ / Rheinische Landesbibliothek während der Öffnungszeiten von Montag bis Samstag 10-19 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung sowie zum Podiumsgespräch ist frei.
Termine:
- 12. September 2025, 19 Uhr:
Podiumsgespräch „35 Jahre deutsche Einheit– erinnern, erzählen, gestalten“ mit Dr. Frank Hoffmann und Marie-Luise Knopp. - 12. September bis 17. Oktober 2025, Mo bis Sa 10-19 Uhr:
Ausstellung „Leseland DDR“
Ort: Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek, Bahnhofplatz 14, 56068 Koblenz
Eintritt frei