Angebote und Informationen der LBE zur Notfallvorsorge

Handreichung: Materialien zur Erstversorgung

Symbole für Regen, Hochwasser, Feuer und Katastrophe im Kreis angeordnet

Um im Notfall schnell reagieren zu können, ist es sinnvoll, einen Materialvorrat zur Erstversorgung bei kleineren (Wasser-)Schäden zu bevorraten. 
In den Jahren 2022 und 2023 konnten kostenfrei Materialien zur Erstversorgung von wassergeschädigtem schriftlichen Kulturgut in Form des LBE-Notfallsets verteilt werden. 
Beachten Sie: Die Verteilaktion ist abgeschlossen. 

Begleitend zur Verteilung entstand eine bebilderte Handreichung (pdf-Datei) inkl. aller Inhaltslisten. An diesen Listen können Sie sich bei der Zusammenstellung eines eigenen Materialvorrats orientieren.

Unterstützung bei der Erstversorgung: Tiefkühlmöglichkeit

Um Sie bei einem Notfall = kleinerer Wasserschaden zu unterstützten, führt die LBE ab Oktober 2023 bis Oktober 2025 ein Pilotprojekt durch. 
Für die schnelle Erstversorgung hat die LBE beim Bestandserhaltungsdienstleister Schempp (Kornwestheim) Tiefkühlkapazitäten und Verpackungsmaterialien für max. 200 lfd. m für den o.g. Zeitraum reserviert. Das Angebot versteht sich als Hilfsangebot für die Unterstützung im akuten Notfall. Es kann können keine Kapazitäten im Vorfeld reserviert werden.  

Wie Sie das Angebot im Notfall in Anspruch nehmen können finden Sie in der ausführlichen Informationsdatei (pdf-Datei)

Vorlage Vereinbarung (pdf-Datei) zwischen der LBE und der betroffenen Einrichtung im Notfall

Beachten Sie auch unsere Fortbildungsangebote, dort wird es weiterhin Angebote zum Thema Notfallplanung/Notfallbewältigung geben.
Auch im Rahmen des Landesförderprogramms ist die Beantragung von Maßnahmen für die Notfallvorsorge möglich.
 

Kontakt zur Landesstelle Bestandserhaltung in Rheinland-Pfalz

Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz

  • Dr. Annette Gerlach 
    Telefon: 0261 91500-100
  • Friederike Kaulbach
    Telefon: 0261 91500-120
  • Arlett Kost-Mahle
    Telefon: 0261 91500-121

E-Mail: Lbe(at)lbz.rlp.de

Nummern für den Ernstfall*

Übersicht an Dienstleistern, die einen deutschlandweiten 24/7-Service zur Notfallbewältigung anbieten:

Paperminz Bestandserhaltung GmbH
Notfallnummer: 0341 6567040

Schempp Bestandserhaltung GmbH
Notfallnummer:  0160 95332277

ZFB Zentrum für Buchzerhaltung GmbH
Notfallnummer: 0341 25989-25

*kein Vollständigkeitsanspruch

EinrichtungWas?
Archivberatung HessenInformationen und Handreichungen z.B. zu Notfallvorsorge und Notfallbewältigung, z.B. von Wasserschäden
Bestandserhaltungsausschuss der KLAHandreichung zur Notfallvorsorge
Landesarchivverwaltung RLP (LAV)Informationen und Handreichungen zum Umgang mit beschädigtem Kulturgut
LWL-Archivamt für WestfalenInformationen zum Vorgehen bei unterschiedlichen Schadensfällen, Leitfäden und VorlageInformationen zum Vorgehen bei unterschiedlichen Schadensfällen, Leitfäden und Vorlage
LVR-AFZHandreichungen und hilfreiche Links zur Notfallbewältigung
Notfallverbund StuttgartKompakter und übersichtlicher Leitfaden zur Notfallbewältigung
SILK TOOLInformationen, Mustervorlagen sowie interaktive Analysemöglichkeiten u. a. zur Notfallvorsorge
Staatl. Archive BayernsHandreichungen zum Umgang mit wassergeschädigtem Schriftgut
VdA: Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.Seminarunterlagen zum Thema „Wasserschaden“
ZfB - Zentrum für Bestandserhaltung -  BestandserhaltungsdienstleisterInformative und  kleinschrittige Artikelserie der Restauratorin Jana Moczarski zur Notfallvorsorge und Bewältigung
ZfB - Zentrum für Bestandserhaltung - Notfallmanagement Broschüre Notfallmanagement mit Hinweisen zur Notfallvorsorge und Notfallbewältigung
Notfallverbund Münster„Anleitung zur Rettung von Kulturgut“ – Handreichung mit Hinweisen zur Erstversorgung

 

Notfallverbünde in Rheinland-Pfalz

Ziel eines Notfallverbundes ist es, dass die beteiligten Einrichtungen im schwerwiegenden Not- und Katastrophenfall ihre personellen und sachlichen Ressourcen bündeln, um die zum Schutz des Kulturgutes zu leistenden Aufgaben in gegenseitiger Unterstützung zu bewältigen. Neben der Bereitstellung von Hilfskräften wird sich die logistische Hilfe dabei insbesondere auf die Auslagerung geschädigten Kulturgutes in Ausweichquartiere, die Beschaffung benötigter Materialien und gegebenenfalls die Suche und Bereitstellung von geeigneten Kühlflächen im Vorfeld von

Webseite der Notfallverbünde in Deutschland mit Informationen und Musterunterlagen.

In Rheinland-Pfalz gibt es 3 Notfallverbünde:

09.04.2013: Archive, Bibliotheken und Museum gründen Notfallverbund Speyer

Mit der heutigen Unterzeichnung des „Notfallverbund-Vertrages“ im Stadthaus wappnen sich Speyers Archive, Bibliotheken und das Historisches Museum der Pfalz für den Katastrophenfall. Vergangene Unglücke, wie der Einsturz des Kölner Stadtarchives im Frühjahr 2009 oder der Brand in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar, waren Anlass dieses Netzwerk zu knüpfen.

Initiative zum Schutze des kommunalen Kulturgutes im Not- und Katastrophenfall

Die Einrichtungen der Domstadt seien Hüter eines kulturellen Erbes von überregionaler Bedeutung, unterstrich Oberbürgermeister Hansjörg Eger bei der Vertragsunterzeichnung. Diese Güter gelte es im Falle einer Katastrophe, die bereits ein Wasserschaden anrichten könne, sicherzustellen. Die Vertragspartner des Notfallverbundes verpflichten sich der gegenseitigen personellen und logistischen Unterstützung. Der Austausch von Wissen und Erfahrung ist wichtiger Bestandteil des Arbeitskreises und dient der Optimierung des Planes. Natürlich hoffe er, so Eger, dass sich der Plan nur in der Theorie beweisen müsse und nicht wirklich zum Tragen komme.

Zu den am Notfallverbund beteiligten Einrichtungen gehören die Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz, das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars St. Germann, das Bistumsarchiv, die Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom, das Historische Museum der Pfalz, das Landesarchiv, die Pfälzische Landesbibliothek Speyer des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz, das Stadtarchiv Speyer und die Universität für Verwaltungswissenschaften.

Vertragspartner

Zu den am Notfallverbund beteiligten Einrichtungen gehören:

die Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz
die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars St. German
das Bistumsarchiv Speyer
die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Bibliothek
die Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom
das Historische Museum der Pfalz
das Landesarchiv Speyer
das Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz / Pfälzische Landesbibliothek
das Stadtarchiv Speyer
das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Speyer

Notfallübung des Notfallverbunds Speyer (21. Mai 2015), Kurzfassung:
https://www.youtube.com/watch?v=g93FFTC8Elg&t=1s 

Notfallübung 2016

Am 29.06.2016 fand die zweite Übung des 2012 gegründeten Koblenzer Notfallverbundes statt. In ihm sind das Bundesarchiv, das Landeshauptarchiv, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Landesbibliothekszentrum zusammengeschlossen, um sich im Ernstfall gegenseitig bei der Rettung ihrer Bestände zu unterstützen.

Bei der ersten Übung 2014 wurde die Bergung von Bibliotheksgut nach einem Brand trainiert. Diesmal war ein schwerer Wasserrohrbruch im Stadtarchiv der simulierte Notfall und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Kultureinrichtungen übten die anschließende Bergung des Archivguts. Sie wurden von der Berufsfeuerwehr Koblenz begleitet und unterstützt. 
Der Schwerpunkt der Übung lag auf der Klassifizierung der geschädigten Archivalien in die Gruppen „trocken, feucht, nass“ und der Dokumentation des geborgenen Gutes, denn die Akten, Urkunden und Bücher müssen in einem Ernstfall so dokumentiert werden, dass sie nach der Zwischenlagerung und sachgemäßen Behandlung problemlos wiedergefunden und dem richtigen Standort zugeordnet werden können. Ein wesentliches Anliegen der Übung bestand darin, diese Abläufe und eine sinnvolle Dokumentation in der Praxis zu trainieren.

Notfallübung 2014

Gerüstet sein für die hoffentlich niemals eintretende Katastrophe - das war das Ziel einer Übung des Koblenzer Notfallverbundes auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle in Koblenz-Metternich am 14. Mai 2014.

Dem Koblenzer Notfallverbund gehören das Bundesarchiv, das Landeshauptarchiv, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Landesbibliothekszentrum an. Rund 30 Mitarbeitende dieser Einrichtungen probten jetzt den Ernstfall, professionell begleitet und unterstützt von Vertretern der Koblenzer Berufsfeuerwehr.

Zunächst konnte an Kassationsgut und Makulatur aus den teilnehmenden Häusern das Brandverhalten unterschiedlicher Arten von Archiv- und Bibliotheksgut - einschließlich verschiedener Verpackungs- und Lagerungsformen - studiert werden. Im Hauptteil der Übung praktizierten die Teilnehmer danach das fachgerechte Bergen und Sichern der verbrannten und gelöschten Unterlagen.     

Einzelne Teams waren dabei zum Beispiel für Bergung, Transport,  Sortierung, Schadenserfassung, Reinigung und Verpackung sowie für die  Gesamtleitung verantwortlich. Ein wesentliches Anliegen der Übung  bestand darin, mit- und aufeinander abgestimmte Abläufe zwischen den  einzelnen Teams zu trainieren, die auch in einem echten Notfall  funktionieren müssen und dann aufgrund der Praxiserfahrung leichter  abgerufen werden können.

In der abschließenden gemeinsamen  Manöverkritik haben die Teilnehmer die in der Übung gewonnenen  Erkenntnisse kritisch aufgearbeitet, aber zugleich auch den positiven Effekt für ein erfolgreiches Handeln des Verbundes in einem etwaigen Ernstfall betont. "Die Übung hat uns deutlich vor Augen geführt, dass die einzelnen Teile eines großen Notfallteams koordiniert und wie Kettenglieder ineinander greifen müssen, um optimal zu funktionieren", bilanzierte Johannes Ganser, Leiter des Bundesarchiv-Teams.

Notfallverbund Koblenz gegründet

Fünf Koblenzer Archive und Bibliotheken haben zur Bewahrung ihres wertvollen und unikalen Kulturguts den „Notfallverbund Koblenz“ ins Leben gerufen. Die Vertragsunterzeichnung fand im Beisein von Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig am 5. November 2012 im Landeshauptarchiv Koblenz statt. Zu dem Verbund, der eine gegenseitige Unterstützung in außergewöhnlichen Notfällen gewährleistet, gehören das Bundesarchiv, das Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek Koblenz, das Landeshauptarchiv Koblenz, das Stadtarchiv Koblenz und die Stadtbibliothek Koblenz.

Frau Dr. Andre, Direktorin des Landeshauptarchivs, dankte als Gastgeberin ausdrücklich der „Arbeitsgruppe Notfallverbund“ aus Vertretern der beteiligten Institutionen. Die Arbeitsgruppe hatte die Grundlagen für den Vertragsabschluss geschaffen und wird die gemeinsame Notfallvorsorge über regelmäßigen Austausch abstimmen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig hob die bedeutende Rolle des Archivwesens in Koblenz hervor und würdigte das vorbeugende Zusammenwirken der Kultureinrichtungen von Bund, Stadt und Land, das für alle von Vorteil sei.

Eine Gefährdung für das Archiv- und Bibliotheksgut besteht insbesondere durch Brände und Wassereinbrüche, zum Beispiel infolge von Unwettern oder technischen Defekten. Der Vertrag sieht unter anderem die gegenseitige Bereitstellung von Hilfskräften und Ausweichquartieren und die Beschaffung benötigter Materialien zur Bergung der im Notfall betroffenen Bestände vor. (Pressemitteilung des Bundesarchivs v. 15.11.2012)

Historie

Notfallverbund Koblenz - Vertragsunterzeichnung

Bund, Land und Stadt verwahren in Koblenz ein kulturelles Erbe von überregionaler Bedeutung. Angesichts einer möglichen Bedrohung dieses einzigartigen Kulturgutes durch außergewöhnliche Notfälle, wie sie bei dem Kölner Archiveinsturz im Frühjahr 2009 traurige Realität geworden sind, gibt es in Koblenz seit Herbst 2010 Bestrebungen, einen "Notfallverbund Koblenz" zu errichten. An dem Notfallverbund sind das Bundesarchiv mit dem Standort Koblenz, das Landesbibliothekszentrum mit dem Standort Rheinische Landesbibliothek Koblenz, das Landeshauptarchiv Koblenz sowie seitens der Stadt Koblenz das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek beteiligt.

Ziel des Notfallverbundes ist es, dass die beteiligten Einrichtungen im schwerwiegenden Not- und Katastrophenfall ihre personellen und sachlichen Ressourcen bündeln, um die zum Schutz des Kulturgutes zu leistenden Aufgaben in gegenseitiger Unterstützung zu bewältigen. Neben der Bereitstellung von Hilfskräften wird sich die logistische Hilfe dabei insbesondere auf die Auslagerung geschädigten Kulturgutes in Ausweichquartiere, die Beschaffung benötigter Materialien und gegebenenfalls die Suche und Bereitstellung von geeigneten Kühlflächen im Vorfeld von Maßnahmen der Gefriertrocknung erstrecken.

Unter Federführung des Landeshauptarchivs Koblenz hat eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der beteiligten Einrichtungen zusammensetzt, ein entsprechendes Vertragswerk ausgearbeitet, das am 5. November 2012, 18 Uhr im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstraße 1/3 offiziell in Anwesenheit des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz, Herrn Prof. Dr. Hofmann-Göttig, von den Vertretern der beteiligten lnstitutionen unterzeichnet wurde 

Aus Anlass dieser Vertragsunterzeichnung wurde in den Räumen des Landeshauptarchivs Koblenz eine Ausstellung gezeigt, die die Entstehung und Bedeutung des "Notfallverbundes" dokumentiert. Die Ausstellung war vom 5. November 2012 bis zum 1. Februar 2013 zu besichtigen. 

Kontaktpersonen im LBZ:

Joachim Hettgen
Telefon 0261 91500-252
E-Mail Joachim.Hettgen(at)lbz.rlp.de 


Dr. Barbara Koelges
Telefon 0261 91500-474
E-Mail Barbara.Koelges(at)lbz.rlp.de

Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz ist Teilnehmerin des 2016 gegründeten Notfallverbunds Mainz. Weitere beteiligte Einrichtungen sind das Stadtarchiv Mainz, das Gutenberg Museum, das Naturistorische Museum, das Römisch-Germanische Zentralmuseum und die Bibliothek des Landtags Rheinland-Pfalz. Der Verbund ist offen für weitere Teilnehmende. Die teilnehmenden Einrichtungen haben sich in einer Vereinbarung verpflichtet, sich im Notfall gegenseitig mit Personal, Material, Infrastruktur und Erfahrung zu unterstützen.