Literarisches Leben in Rheinland-Pfalz (1947-1956)

Ausstellung vom 19. Mai bis 31. Juli 2007 im Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek zum 60-jährigen Jubiläum des Landes Rheinland-Pfalz im Rahmen der landesweiten Ausstellung "verliebt? verlobt! verheiratet ... Rheinland-Pfalz: Die frühen Jahre"

Die Ausstellungen zum Landesjubiläum von Mitte Mai bis August 2007 in Koblenz, Mainz und Speyer: Fünf sich ergänzende Teile - ein Ganzes

Langsam aber sicher blüht das literarische Leben im Lande auf. Nach Jahren der Isolierung dürsten die Menschen geradezu nach freier, unzensierter Literatur. Die Autoren und Verleger kehren aus dem Exil zurück. Die Kulturpolitik der französischen Besatzungsmacht und die Bemühungen des neu gegründeten rheinland-pfälzischen Kultusministeriums legen den Grundstein für die künftige Entwicklung
Die Ausstellung zeigt das ganze Spektrum des literarischen Lebens in der Nachkriegszeit - die Verlage, die literarisch-kulturellen Zeitschriften, die Arbeit der Vereine und Institutionen. Und nicht zuletzt die Präsenz solcher Autoren wie Stefan Andres, Fritz von Unruh, Jakob Kneip und all jener, die die Literatur der frühen Jahre prägen.


Kulturpolitik der französischen Besatzungsmacht

Ziel der französischen Kulturpolitik waren die "rééducation", die Umerziehung im Sinne der Entnazifizierung, und die geistige und damit auch politische Umgestaltung Deutschlands.
Baden-Baden war Sitz der französischen Militärregierung. Die für Kultur zuständigen Abteilungen waren die "Direction d´Information" und die "Direction de l´Education Publique". Diese wurde 1948 in "Direction Générale des Affaires Culturelles" umbenannt und unter der Leitung von Felix Lusset nach Mainz verlegt. Chef des Literarischen Büros der "Direction" wurde der Schriftsteller Alfred Döblin.
Neben der Erteilung von Lizenzen für Verlage, Bücher und Zeitschriften organisierten die Franzosen Bücherspenden französischer Titel für Gemeindebüchereien, den Austausch von Fachbüchern und führten das "Dépot legal" ein, die gesetzliche Pflicht zur Hinterlegung von Neuerscheinungen.

Im "Circulaire concernant l'édition No. 580" vom 27. Oktober 1945 wurden die Buch- und Verlagsangelegenheiten in der französischen Zone geregelt: Papierzuteilung, Verleger, Druckereien, Buchhändler.
Die Lizenzvergabe für Verlage, Bücher und Zeitschriften unterlag französischer Kontrolle. Für jedes Werk, das ein Verleger neu veröffentlichen oder neu auflegen wollte, war eine "Licence d'édition" notwendig, mit der auch die Papierfreigabe verbunden war. Diese Vorzensur wurde von der "Direction de l'Education Publique" durchgeführt.
In der Folgezeit wurde die strenge Kontrolle nach und nach gelockert:

  • 21. September 1949: Gesetz Nr. 5 der Hohen Kommission; die Genehmigungspflicht für Publikationen wurde aufgehoben
  • 24. April 1950: Aufhebung des Erlasses zur Lizenzierung von Verlagen in der französischen Besatzungszone
  • 7. August 1950: völliger Rückzug der französischen Militärregierung aus dem Genehmigungsverfahren für Verlage.
Laissez passer der französischen Militärregierung für Alexander Baldus, 1948. Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.

Ausstellungsstücke

  1. Maschinenschriftlicher Brief des französischen Hohen Kommissars, Hettier de Boislambert, an Ministerpräsident Peter Altmeier, 7. August 1950: Neuregelungen im Bereich des Verlagswesens aufgrund des Gesetzes Nr. 5 der Hohen Kommission.
    Kopie, Original im Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 910 Nr. 3209.
  2. Laissez passer der französischen Militärregierung für Alexander Baldus, 1948.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.
  3. Befreiung von Anordnungen der Militärregierung für Alexander Baldus, 1946.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1
  4. Organisationsschema der französischen Militärregierung. Kopie aus: Französische Kulturpolitik in Deutschland 1945 - 1949. Hrsg. von Jérôme Vaillant. Konstanz: Univ.-Verl., 1984. -  205 S.
    RLB-Signatur: S = G 18 Fra
  5. Organisationsschema der Abteilung für öffentliche Bildung. Kopie aus: : Französische Kulturpolitik in Deutschland 1945 - 1949. Hrsg. von Jérôme Vaillant. Konstanz: Univ.-Verl., 1984. -  205 S.
    RLB-Signatur: S = G 18 Fra

Literaturförderung durch das rheinland-pfälzische Kultusministerium

Schwarz-weiß Fotografie
Gebäude des Kultusministeriums in Koblenz, Hohenzollernstraße/Ecke Rizzastraße, ca. 1947. Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK FA 2, Nr. 1152

In dem Maße, wie die Franzosen sich zurückzogen, gewann das 1947 entstandene Kultusministerium Gestaltungsmöglichkeiten und Kompetenzen hinzu.
Der Gesamtetat zur Förderung von Literatur betrug 1953 25.000 DM, wovon 15.000 DM als Förderbeihilfen für einzelne Künstler ausgegeben wurden, die restlichen waren für Druckkostenzuschüsse reserviert. Auch Reisekostenzuschüsse wurden gewährt.


Förderung literarischer Veranstaltungen (Beispiele)

  • Goethefeier der Landesregierung zum 200. Geburtstag 1949 im Stadttheater Koblenz
  • 1950 erste Dichterlesung auf Burg Lahneck, veranstaltet von Ernst Quadt, Vorsitzender des Verbandes Rheinland-Pfälzischer Schriftsteller
  • Tagung der Gruppe 47 in Mainz im Mai 1953

Förderung von Literaturpreisen

  • 1949 Rheinischer Literaturpreis an Stefan Andres für "Die Hochzeit der Feinde", in Abwesenheit verliehen vom Französischen Generalgouverneur, da Andres keine Einreiseerlaubnis hatte
  • 1950 verlieh das Land Rheinland-Pfalz erstmals einen rheinland-pfälzischen Literaturpreis. Er ging an Martha von Scheidt-Saalfeld.
  • 1950 Preis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz an Arno Schmidt für "Leviathan".
  • Das Land verleiht seit 1956 den Kunstpreis Rheinland-Pfalz, der auch Leistungen auf dem Gebiet der Literatur auszeichnet.

Ausstellungsstücke 

  1. Maschinenschriftlicher Brief des Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller, Max Barthel, an das Kultusministerium, 22. Juni 1952: Bitte um finanzielle Unterstützung des Schriftstellers Alexander Baldus.
    Kopie, Original im Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 910 Nr. 3411.
  2. Maschinenschriftlicher Brief des Schriftstellers Werner Helmes an das Kultusministerium, 7. Juli 1952: Bitte um finanzielle Beihilfe.                     
    Kopie, Original im Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 910 Nr. 3411.
  3. Maschinenschriftlicher Brief des Pressereferenten der Stadt Mainz, Dr. Walter Heist an das Kultusministerium, 19. Mai 1953: Bitte um finanzielle Unterstützung der Tagung der "Gruppe 47" vom 22. bis 24. Mai 1953 in Mainz.
    Kopie, Original im Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 910 Nr. 3411.
  4. Maschinenschriftlicher Brief des Kultusministeriums Rheinland-Pfalz an Alexander Baldus, 22. Juli 1952: Bewilligung einer Beihilfe.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.
  5. Maschinenschriftlicher Brief Dr. Karl Vogts an das Kultusministerium, 30. September 1949: Bitte um Genehmigung eines Buchverlages.
    Kopie, Original im Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 910 Nr. 3209.
  6. Maschinenschriftlicher Brief Manfred von Borstells an Kultusminister  Süsterhenn, 2. Dezember 1948: Bitte um Papierfreigabe für die Werkausgabe des "Hunsrückdichters" Fritz Stoffel.
    Kopie, Original im Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 910 Nr. 3209.
  7. Andres, Stefan: Die Hochzeit der Feinde : Roman. München: Piper, 1952. - 449 S.
    RLB-Signatur: P = F 61129
  8. Schmidt, Arno: Leviathan oder die Beste der Welten. Faksimile der Handschrift. Zürich: Haffmans, 1994. - 96 S.
    RLB-Signatur: 96B/13
    Die expressionistisch eingefärbte Erzählung entstand 1946 und erschien erstmals 1949 in dem Sammelbändchen Leviathan.
  9. Saalfeld, Martha: Der Wald. München: Desch, 1949. - 152 S.
    PLB-Signatur: 50.649

Literarische Verlage

Die ersten Verlagslizenzen wurden in der französischen Zone im Oktober 1945 ausgegeben. Am Ende des Jahres hatten 43 Verlage in der französischen Zone eine Lizenz. 1948 gab es in Rheinland-Pfalz 93 Verlage; davon hatten erst 59 eine Lizenz erhalten.
Um französische Literatur und "gute deutsche Literatur" zu fördern, wurden 1947 von der "Direction des Affaires Culturelles et Internationales" Strukturveränderungen im deutschen Verlagswesen empfohlen.
Die zuständige Stelle in der Militärregierung sollte sich um die Niederlassung bedeutender deutscher Verlage in der französischen Zone bemühen. Für diese wurde das Zensurverfahren verkürzt. So genehmigte man z. B. Zweigstellen der Verlage Rowohlt (in Baden-Baden) und Rauch (in Bad Salzig) und bevorzugte sie bei der Papierzuteilung.

Literarische Verlage

Verlag Karl Rauch

Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz. Bad Salzig: Karl Rauch, 1950

1923 in Dessau von Karl Rauch als "Kunst- und Bücherstube" gegründet. 1937 siedelte der Verlag in die Nähe von Leipzig um, kehrte jedoch 1940 wieder nach Dessau zurück, wo 1945 das Verlagshaus sowie alle Lagerbestände zerstört wurden. 1946 verlegte Karl Rauch den Firmensitz nach Jena, von wo aus 1948 der Umzug nach Boppard erfolgte. 1949 war der Verlag in Bad Salzig ansässig.

Seit 1953 befindet sich der Firmensitz in Düsseldorf.
Von Anfang an baute Karl Rauch , trotz Repressalien durch die Nationalsozialisten, ein anspruchsvolles literarisches Programm auf. Der Verlag stellte viele französische, amerikanische, englische, italienische, skandinavische und osteuropäische Autoren erstmals in Deutschland vor, darunter Albert Camus und Antoine de Saint-Exupéry.

Luchterhand

Der Steuerberater Hermann Luchterhand gründete 1924 in Berlin seinen Verlag für Recht und Steuern. Nach dem Krieg zog der Verlag nach Neuwied um und veröffentlichte zunächst Fachliteratur zum Recht- und Steuerwesen, aber auch Belletristik. 1972 wurde der Verlag geteilt. Es entstand neben dem ursprünglichen Neuwieder Verlag noch ein Luchterhand-Verlag für den literarischen und sozialwissenschaftlichen Bereich, der heute in München ansässig ist. In Neuwied wird seither ausschließlich Fachliteratur betreut.

Pandion-Verlag

Der Pandion Verlag wurde 1956 von Hermann Liewald in Bad Kreuznach gegründet. Seit 1997 leitet Ulrike Schmoll die Geschicke des Verlages. Verlagssitz ist jetzt Simmern im Hunsrück.

Programmschwerpunkt ist die Regionalliteratur, die hauptsächlich das Gebiet von Rhein, Nahe und Hunsrück umfasst - auch in der Belletristik. Zweites Hauptsegment sind heute die Regionalkrimis.

Die Pforte

in Boppard 1946 gegründet

Druiden-Verlag

1947-1958 in Oberwambach und Oberlahnstein;
Selbstverlag des Schriftstellers Karl Ramseger-Mühle

Ausstellungsstücke:

  1. Camus, Albert von: Der Fremde : Erzählung. Aus dem Franz. übers. Von Georg Goyert. Boppard u.a.: Rauch, 1948. -  127 S. L´étranger <dt.> 
    RLB-Signatur: 2001/2089
  2. Saint-Exupéry, Antoine de: Der kleine Prinz. Mit Zeichnungen des Verfassers. Bad Salzig: Rauch, 1950. - 91 S. : Ill. Le petit prince <dt.> Deutsche Erstausgabe.
    RLB-Signatur: 95/6145
  3. Saint-Exupéry, Antoine de: Brief an einen Ausgelieferten. Übertr. ins Deutsche von Josef Leitgeb. Boppard am Rhein: Rauch, 1948. - 38 S. Lettre à un otage <dt.>. 
    RLB-Signatur: 95/653

Ausstellungsstücke:

  1. Rehn, Jens: Nichts in Sicht. Neuwied am Rhein u.a.: Luchterhand, 1954. - 141 S. Erstausgabe .
    RLB-Signatur: 95/4626
  2. Goll, Yvan: Pariser Georgika. Franz. u. deutsch. Übertr. Von Claire Goll. Neuwied u.a.: Luchterhand, 1956.. - 59 S. : Ill. Les Géorgiques parisiennes <dt.>
    RLB-Signatur: C2002/1069

Ausstellungsstück

  1. Corti, Egon Caesar: Korb an einen Königssohn. Bad Kreuznach: Pandion Verl., 1954. - 188 S. : Ill.
    RLB-Signatur: 92/4977

Ausstellungsstück

  1. Die Trauergesellschaft : ein Maskenzug des Lebens in zwölf Bildern / von Erhard Keppler. Beschrieben von Edwin Redslob. Boppard : Verlag die Pforte, 1948. -  6 S., 12 Tafeln in Mappe.
    RLB-Signatur: C2002A/391 SOM

Ausstellungsstück

  1. Ramseger-Mühle, Karl: Gutes altes Land Sayn : alte und neue Geschichten. Oberwambach / Westerwald: Druiden-Verl, 1947. -  61 S. (Druiden-Buch; 1)
    RLB-Signatur: P = F 60907

Literarisch-kulturelle Zeitschriften

Titelblatt der Zeitschrift "Begegnung: Jg. 2, H. 2, 1947" erschienen in Koblenz.

In der französischen Besatzungszone entstand eine Vielfalt von literarisch-kulturellen Zeitschriften, die zum größten Teil nach der Währungsreform vom Juni 1948 ihr Erscheinen einstellen mussten.
Zum großen Teil wurden sie von Franzosen herausgegeben; die Redaktionen waren meist gemischt besetzt. Die deutschen Zeitschriftengründer und -autoren waren dadurch legitimiert, dass sie entweder im Dritten Reich verfolgt wurden oder sich zur inneren Emigration gehörig fühlen konnten. Der Politik der "Rééducation" standen sie in der Regel positiv gegenüber.
Das inhaltliche Programm der Zeitschriften zeigte sich schon im Titel bzw. Untertitel: Begegnung, Aussprache, Erneuerung, Wandlung, Aufbau. Durch bessere Kenntnis des Nachbarlandes sollten Vorurteile abgebaut und der Kontakt zwischen Kulturschaffenden in Frankreich und Deutschland intensiviert werden.

Ausstellungsstücke:

  1. Das Goldene Tor: Monatsschrift für Literatur und Kunst.
    Hrsg. von Alfred Döblin im Rahmen seiner Tätigkeit für die französische Besatzungsmacht. Lahr u.a. 1946-1951.
    Die Verlage wechselten mehrfach, die ersten Jahrgänge (bis Heft 5, 1949) erschienen bei Schauenburg in Lahr
    bzw. Baden-Baden und Mainz, 1950-1951 dann im Verlag für Kunst und Wissenschaft Baden-Baden / Mainz.
    Inhaltlicher Schwerpunkt: Exilliteratur
    2. 1947. RLB-Signatur: Z 1403
  2. Lancelot : der Bote aus Frankreich;  Monatsschrift.
    Hrsg. von Jacqueline Grappin. Baden-Baden. H.1. 1946 - H. 32.1951.Ab Heft 8.1947 in Koblenz erschienen, ab Heft 10.1947 in Neuwied.
    Inhaltlicher Schwerpunkt: französische und deutsche Literatur
    H.1-2.1946/47. RLB-Signatur: Z 937
  3. Antares: französische Hefte für Kunst, Literatur und Wissenschaft.
    Hrsg. vom Verein zur Förderung des deutsch-französischen Kulturaustausches e.V., Mainz.Mainz. 1952, Okt. - 1959, Juni.
    Inhaltlicher Schwerpunkt: deutsch-französische Verständigung
    1.1952/53. PLB-Signatur: Per. 3369
  4. Aussprache : deutsch-französische Hefte.
    Hrsg. Charles Maignial. H.1.1948- H.10. 1951/52,
    ab 1950 in Bad Salzig bei Verlag Karl Rauch erschienen. Karl Rauch war Mitherausgeber.
    Inhaltlicher Schwerpunkt: Dialog zwischen Kulturschaffenden in Deutschland und Frankreich
    1.1948/49. PLB-Signatur: Per.2777
  5. Genius : rheinische Bilder und Studien
    Mainz: Verlag Florian Kupferberg. 1946- 1949/50
    Inhaltlicher Schwerpunkt: Pflege rheinischen Geistesgutes
    1. H.1-2. 1946. RLB-Signatur: Z 1454
  6. Begegnung: Zeitschrift für Kultur und Geistesleben
    Herausgeber und Hauptschriftleiter: Wilhelm Peuler. Stellvertreter: Helmut Meisner.
    Köln-Müngersdorf, Koblenz: Verl. Wort u. Werk.1.1946 - 24.1969, H.4
    2. 1947, H.2, 8.1953, H. 12. RLB-Signatur: Z 1078

Literarische Vereine und Institutionen

Schriftstellerverbände

Der Versuch der Gründung eines Dichter-Landesverbandes Rheinland-Pfalz im Oktober 1949 in Oberwesel auf der Schönburg scheiterte, da bekannte Dichter wie Stefan Andres, Jakob Kneip u.a. nicht erschienen.
Am 25. März 1950 fand die Gründungsversammlung des Mittelrheinischen Schriftstellerverbandes in Koblenz statt. Im Mai1950 wurde der Verband auf Landesebene ausgedehnt und änderte seinen Namen in Verband rheinland-pfälzischer Schriftsteller. 1952 trat er der Dachorganisation "Schutzverband  Deutscher Schriftsteller" bei und hieß seitdem "Schutzverband Deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz" (ab 1969 "Verband deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz"). 1952 hatte der Verband ca. 80 Mitglieder.

Der Literarische Verein der Pfalz, der sich 1933 aufgelöst hatte, wurde am 8. September 1951 in Landau wiedergegründet.
Treibende Kräfte waren Dr. Rudolf Ludwig und eine Gruppe Interessierter um den Neustadter Oskar Bischoff, Herausgeber der Kulturzeitschrift "Pfalz und Pfälzer".

Sektion Literatur im Rheinischen Kulturinstitut

Am 9.2.1947 wurde das Rheinische Kulturinstitut in Koblenz gegründet. Erster Präsident war der Schriftsteller Jakob Kneip, der auch die Sektion für Literatur leitete. Die Erhaltung und Wiederbelebung des geistigen Erbes des Rheinlandes und die kulturelle Verständigung mit Frankreich waren die wichtigsten Ziele. Als der Sitz der Landesregierung nach Mainz verlegt wurde, zog auch das Kulturinstitut dorthin um. Am 19.1.1957 beschloss die Mitgliederversammlung die Auflösung des Vereines.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz

Am 9. Juli 1949 wurde in Worms die Akademie der Wissenschaften und der Literatur gegründet. Die Initiative hierzu ging von in den Westen übersiedelten Angehörigen der Preußischen Akademie der Wissenschaften und der Preußischen Akademie der Künste aus. Alfred Döblin war Mitbegründer der Akademie. Vizepräsident 1949-1953 und bestimmte die Aktivitäten der "Klasse der Literatur" in den ersten Jahren maßgeblich.

Ausstellungsstück

  1. Maschinenschriftlicher Brief Oskar Bischoffs, 28. August 1951: Einladung zur Besprechung der Wiedergründung des Literarischen Vereins der Pfalz. Kopie aus: Diehl, Wolfgang: Heimat, Provinz und Region im Spiegel der Literatur :125 Jahre Literarischer Verein der Pfalz. Speyer: Literarischer Verein der Pfalz, 2003. - 335 S. : Ill.
    RLB-Signatur: 2004/5020

Ausstellungsstücke:

  1. Maschinenschriftlicher Brief des Vorstandsmitglieds Walter Rupp vom 1. April 1949 an Alexander Baldus über die Auflösung des erweiterten Vorstandes des Rheinischen Kulturinstituts, mit Anlage.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.
  2. Niederschrift über die Sitzung des Senats des Rheinischen Kulturinstituts vom 23. September 1947.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.
  3. Protokoll der Sitzung des Senats des Rheinischen Kulturinstituts vom 3. August 1948.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.

Autoren in der Nachkriegszeit

Die Exilschriftsteller hatten es in Rheinland-Pfalz - wie auch sonst in Deutschland - nach ihrer Rückkehr schwer. Kaum jemand interessierte sich für die zwölf Jahre lang verbotene Literatur. Die Autoren der Weimarer Republik, weitgehend identisch mit den Exilschriftstellern, wurden nur wenig gelesen.
Die Schriftsteller der "inneren Emigration" knüpften an ihr Schreiben in der NS-Zeit an. Die literarische Restauration in den fünfziger Jahren zeichnete sich durch Ideologiefeindlichkeit, Rückzug aus dem Tagesgeschehen und Orientierung an überzeitlichen Werten aus. Innerlichkeit wurde Programm für die Nachkriegsliteratur.
NS-Schriftsteller, die den Prozess der Entnazifizierung hinter sich gebracht hatten, durften wieder publizieren. Nach Aufhebung des Besatzungsstatutes (1955) fanden sie erneut ein breites Leserpublikum.

Neben der Darstellung rheinland-pfälzischer Autoren, die von überregionaler bzw. internationaler Bedeutung waren, wird im Folgenden der Schwerpunkt auf Autoren im nördlichen Rheinland-Pfalz gelegt.

Elisabeth Langgässer

(d.i. E. Hoffmann; geb. 23.2.1899 in Alzey; gest. 25.7.1950 in Rheinzabern)
Langgässer gehörte zu den christlich orientierten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. 1929 zog sie nach Berlin. 1936 wurde sie als "Halbjüdin" aus der Reichschrifttumskammer ausgeschlossen und unterlag damit faktisch einem Publikationsverbot. Nach 1945 war sie eine typische Vertreterin der deutschen Nachkriegsliteratur. 1948 kehrte sie in die Pfalz (Rheinzabern) zurück. Bekannt wurde Langgässer vor allem für ihre Lyrik, ihre Erzählungen und Kurzgeschichten. 1946 veröffentlichte sie den Roman Das unauslöschliche Siegel.

Alfred Döblin

(geb. 10.8.1878 in Stettin; gest. 26.6.1957 in Emmendingen)
Döblin war Nervenarzt in Berlin. Seit 1910 war er aber schon schriftstellerisch tätig. Im Februar 1933 floh er vor den Nationalsozialisten zunächst nach Zürich, dann nach Paris und 1940 schließlich über Spanien und Portugal nach Kalifornien.
Er war einer der ersten Exilautoren, die nach Europa zurückkehrten. Im November 1945 begann er seinen Dienst als Literaturinspektor der französischen Militärverwaltung zunächst in Baden-Baden und ab 1948 in Mainz. Seine Aufgabe umfasste die Zensur von Manuskripten und die Vorbereitung einer literarischen Monatszeitschrift, die unter dem Namen Das goldene Tor erschien. Er war Chef des literarischen Büros der "Direction de l´ Education Publique" in Mainz und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz. 1953 kehrte er enttäuscht über die politische Restauration der Nachkriegszeit nach Paris zurück.

Carl Zuckmayer

(geb. 27.12.1896 in Nackenheim/Rheinhessen, gest. 18.1.1977 in Visp/Schweiz)
Von 1924 bis 1925 hatte er zusammen mit Bertolt Brecht ein Engagement am "Deutschen Theater" in Berlin. Zuckmayers Stücke bekamen 1933 auf Grund kritischer Aussagen gegen das NS-Regime Aufführungsverbot. 1939 wanderte er über die Schweiz und Kuba in die USA aus, wo er in Hollywood als Drehbuchautor arbeitete.
Ein Jahr nach Kriegsende kehrte Zuckmayer als ziviler Kulturbeauftragter des amerikanischen Kriegsministeriums für eine fünfmonatige Inspektionsreise erstmals nach Europa zurück. Sein 1946 in Zürich uraufgeführtes Stück Des Teufels General wurde sein größter Nachkriegserfolg. 1957 übersiedelte er wieder nach Europa (Saas Fee, Schweiz) und wurde 1966 Schweizer Staatsbürger.

Anna Seghers

(d.i. Netty Radvanyi geb. Reiling; geb. 19.11.1900 in Mainz; gest. 1.6.1983 in Berlin/Ost)
Anna Seghers studierte in Köln und Heidelberg Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologie. 1925 heiratete sie den ungarischen Soziologen Laszlo Radvanyi und zog mit ihm nach Berlin. 1928 erschien ihr erstes Buch Aufstand der Fischer von St. Barbara und sie trat der KPD bei. Ihre Bücher wurden von den Nazis verboten und verbrannt. Sie konnte über die Schweiz nach Paris fliehen.
Im März 1941 gelang Anna Seghers die Auswanderung von Marseille aus über Martinique, New York, Veracruz nach Mexiko-Stadt. 1942 erschien ihr Roman Das siebte Kreuz. 1947 kehrte sie nach West-Berlin zurück; 1950 zog sie nach Ost-Berlin. Sie war Mitglied des Weltfriedensrates und Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste. 1951 erhielt sie den Nationalpreis der DDR; 1952 bis 1978 war sie Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR.

Arno Schmidt

(geb. 18.1.1914 in Hamburg; gest. 3. 6.1979 in Celle)
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Arno Schmidt zunächst als Dolmetscher. 1949 erschien seine Erzählung Leviathan. Er lebte damals noch in Cordingen (Niedersachsen), wechselte aber 1950 nach Rheinland-Pfalz (Gau-Bickelheim; ab 1951 Kastel im Kreis Saarburg). Als Schmidt wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Schriften angeklagt wurde, zog er 1955 aus dem katholischen Kastel in das protestantische Darmstadt, wo das Verfahren gegen ihn erwartungsgemäß eingestellt wurde. Ende November 1958 zog er schließlich nach Bargfeld in Niedersachsen. 1970 erschien sein Hauptwerk Zettels Traum.

Fritz von Unruh - Leben und Werk

Schwarz-weiß Fotografie
Fritz von Unruh, Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 56
  • 10. Mai 1885 geboren in Koblenz
  • 1887 Eintritt in die Kadettenanstalt Plön in Holstein
  • 1904 Eintritt in das Kaiser-Franz-Garde-Grenadierregiment
  • 1911 Uraufführung der Offiziere am Deutschen Theater in Berlin
  • 1914 als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg
  • 1915 Kleist-Preis für Louis Ferdinand Prinz von Preußen
  • 1916 schwer verwundet; durch die Kriegserfahrungen Entwicklung zum Pazifisten
  • 1918-1932 einer der Hauptvertreter des expressionistischen Dramas
  • 1933 Flucht nach Italien, 1935 nach Frankreich
  • 1939 Flucht über Spanien in die USA
  • 1940 Hochzeit mit der Schauspielerin Friederike Schaffer
  • 1948 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main
  • 1952-1955 in Deutschland, Kritik an Restauration und Wiederbewaffnung
  • 1955 Rückkehr in die USA
  • 1962 endgültige Rückkehr nach Deutschland
  • 1966 Carl-von-Ossietzky-Medaille
  • 28. November 1970 gestorben in Diez auf dem Familiengut Oranienhof

Stefan Andres - Leben und Werk

  • 26. Juni 1906 geboren im Dröhnchen / Trittenheim
  • 1926 Noviziat im Kapuzinerorden in Krefeld
  • 1929-32 Studium an den Universitäten Köln, Jena, Berlin
  • 1932 Heirat mit Dorothee Freudiger
  • 1933 Bruder Lucifer
  • 1935 Kündigung des Reichsenders Köln
  • 1936 El Greco malt den Großinquisitor
  • 1937 Moselländische Novellen
  • 1937 ins Exil nach Italien (Positano)
  • 1939 Der Mann von Asteri
  • 1943 Wir sind Utopia
  • 1947 Die Hochzeit der Feinde
  • 1949 Rückkehr nach Deutschland (Unkel am Rhein); Rheinischer Literaturpreis
  • 1953 Der Knabe im Brunnen
  • 1954 Die Reise nach Portiuncula
  • 1959 Bundesverdienstkreuz
  • 1961 Übersiedlung nach Rom
  • 1967-68 Große Asien- und Orientreise
  • 29. Juni 1970 gestorben in Rom

Jakob Kneip - Leben und Werk

Schwarz-weiß Fotografie
Jakob Kneip.
  • 24. April 1881 geboren in Morshausen (Hunsrück)
  • Nach Abbruch des Theologiestudiums Studium der Philosophie, Germanistik und Neuphilologie in Bonn, London und Paris
  • Ab 1908 Lehrer in Wiesbaden, Hadamar und Diez
  • 1912 Gründung des Bundes der Werkleute auf Haus Nyland
  • 1917-1918 Dolmetscher im preußischen Kriegsministerium
  • 1918 Barmherzigkeit; 1919 Der lebendige Gott
  • 1921 Lehrer an der Oberrealschule in Köln
  • 1922 Hochzeit mit Ida Karoline Sophie Neukranz
  • 1926 Gründung des "Rheinischen Dichterbundes"
  • 1927 Veröffentlichung des ersten Romans Hampit der Jäger
  • 1929 Freier Schriftsteller
  • 1941 Umzug nach Pesch (Eifel)
  • 1946 Präsident des von ihm mitbegründeten "Rheinischen Kulturinstituts" in Koblenz
  • 1953 Gesammelte Gedichte; 1954 Johanna
  • 1956 Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
  • 14. Februar 1958 gestorben in Mechernich bei einem Eisenbahnunfall

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alexander Baldus

(geb. 11.7.1900 in Koblenz; gest. 20.5.1971 in Koblenz)
Alexander Baldus lebte in Koblenz und war Lyriker, Erzähler und Essayist. Er gab Anthologien skandinavischer Lyrik und Prosa heraus und übersetzte aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen. Unter den Autoren befanden sich Pär Lagerkvist und Sigrid Undset. Der weitgereiste Mann (Italien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Skandinavien und Israel) arbeitete auch als Kritiker für literarische Zeitschriften.

 

 

 

Anton Gabele

(geb. 28.7.1890 in Buffenhofen, gest. 16.1.1967 in Koblenz)
Gabele studierte neuere Sprachen an verschiedenen Universitäten. Nach seinem Studium kam er 1913 als Mittelschullehrer nach Koblenz. 1919 wurde er Studienrat. Er schrieb vorwiegend Erzählungen. 1960 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Willy Arndt

(Pseud.: Udito Born; geb. 18.2.1888 in Frankfurt am Mainz, gest. 26.6.1967 in Eitelborn (Westerwald)
1907 - 1911 Lehrer in Großholbach; ab 1912 Lehrer in Eitelborn.
Lyriker, Herausgeber von Anthologien. Anerkennungspreis im Literaturwettbewerb Rheinland-Pfalz 1952; Förderpreis Rheinland-Pfalz 1959.

 

 

Walter Lenz

Schwarz-weiß Fotografie
Walter Lenz, 1953

(geb. 22.9.1911 in Lüttringhausen/Westfalen, gest. 13.8.1963 in Katzenelnbogen)
Studium in Bonn, Paris, Madrid, Berlin, Hamburg. Journalist, Verfasser von Romanen und Erzählungen. Er lebte in Diez (Lahn).

Wilhelm Niemeyer

(geb. 23.8.1912 in Homberg am Niederrhein, gest. 11.1.1977 in Rheinbreitbach)
Dozent an einer Pädagogischen Hochschule; Verfasser von Gedichtbänden, Erzählungen und Novellen. Er lebte in Rheinbreitbach am Rhein. Förderpreis Rheinland-Pfalz 1959; Deutscher Jugendbuchpreis 1962 und 1964.

Stefan Utsch

(geb. 27.8.1896 in Brachbach / Sieg, gest. 16.12.1978 in Boppard)
Bruder von Rudolf Utsch. Er lebte in Boppard am Rhein. Seit 1929 war er freier Schriftsteller. Er schrieb Bühnenstücke, Hörspiele, Erzählungen, Novellen und Romane.

Rudolf Utsch

(geb. 31.1.1903 in Brachbach / Sieg, gest. 30.11.1960 in Kirchen / Sieg)
Bruder von Stefan Utsch. Privatsekretär eines Ethnologen in Florenz. Später freier Schriftsteller in Brachbach, seit 1940 in Wuppertal. 1942 Redakteur der "Zeitung für deutsche Soldaten" in Italien (Turin). Nach der Rückkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft hatte er bis 1948 Schreibverbot. Er lebte in Brachbach, seit 1959 in Betzdorf. 

Hermann (August) Weber

(geb. 19.5.1900 in Nastätten/Taunus, gest. 16.2.1979)
Er lebte in Nassau an der Lahn. Bühnenstücke, Hörspiele, Novellen, Romane, Lyrikbände. Anerkennungspreis im Literaturwettbewerb Rheinland-Pfalz 1952. Mitbegründer des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller Rheinland-Pfalz und dessen erster Vorsitzender von 1959 bis 1967.

Käthe Rheindorf

(geb. 6.7.1898 in Duisburg, gest. 1.7.1965 in Brühl)
Referentin im Kultusministerium Rheinland-Pfalz. Sie schrieb Gedichte und Novellen. Rheindorf lebte in der Eifel und in Mainz.

 

Maria Mathi

(d.i. Maria Schmid; geb. 5.11.1889 in Hadamar bei Nassau, gest. 26.6.1961 in Heiligenberg / Baden)Erzählerin und Übersetzerin. Sie lebte im Nassauischen, später in Friedberg (Hessen) und Heiligenberg (Baden).

 

 

 

 

 

 

Hanns Maria Lux

(geb. 17.5.1900 in Trier, gest. 11.9.1967 in Koblenz)
Lux studierte Pädagogik in Bonn und Berlin. Ab 1920 arbeitete er als Lehrer in Saarbrücken. 1920 verfasste er das Saarlied (Deutsch ist die Saar). 1926 ging er an die Universität in Wusung / Shanghai. 1930 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete ab 1932 als Mittelschullehrer in Koblenz. Er war Jugendschriftsteller, Erzähler und Lyriker. Ab 1941 war Lux kommissarischer ehrenamtlicher Landesleiter der Reichschrifttumskammer für den Gau Moselland.
Jugendbuchpreis Deutscher Erzieher; Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz; Ehrenbürger von Oberwesel.

 

 

 

 

 

Karl Ramseger-Mühle

(Pseud.: C.Moxa; Frankenfels; geb. 26.12.1900 in Fluterschen bei Altenkirchen, gest. 3.3.1961 in Oberlahnstein)Er arbeitete lange Zeit als Müller und Bauer. 1947 bis 1952 war er freier Schriftsteller. Seit 1952 arbeitete er bei der französischen Besatzungsmacht, später beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz.

Leonhard Reinirkens

(geb. 7.8.1924 in Essen)
Leonhard Reinirkens lebt seit 1930 in Unkel am Rhein. Er studierte Geschichte, Germanistik und Psychologie. Seit 1946 ist er schriftstellerisch tätig. 1951 erhielt er den Literaturpreis des Landes Rheinland-Pfalz und begann als Autor für den Rundfunk zu arbeiten, später auch für das Fernsehen. Reinirkens verfasste Drehbücher für zahlreiche Fernsehreihen, Fernsehspiele und Hörfunksendungen. Er ist bis heute als Buchautor und Rezitator, vor allem der eigenen Werke, tätig.

Werner Helmes

(geb. 2.5.1925 in Mayen)
Helmes studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Anglistik an der Universität Mainz. 1949 wurde er Pressechef einer großen internationalen Luftverkehrsgesellschaft in Frankfurt am Main. Seit 1954 arbeitet er als freier Schriftsteller (Roman, Novelle, Essay, Hörspiel, Film). 1951 erhielt er den Anerkennungs-Preis im Literatur-Wettbewerb Rheinland-Pfalz für die Novelle Romeo und Julia sind tot; 1959 den Förderpreis des Landes Rheinland- Pfalz. Er lebt in Koblenz.

Wolfgang Altendorf

(geb. 23.3.1921 in Mainz; gest. 18.01.2007 in Wittlensweiler)
Prof. h.c., Lyriker, Erzähler, Dramatiker, Grafiker und Bildhauer
Nach Kriegsende zog er zunächst nach Köln, wo er die "Rheinische Zeitung" mitbegründete, später nach Bad Godesberg. 1950 Umzug nach Großlittgen in der Eifel, 1961 nach Freudenstadt-Wittlensweiler im Schwarzwald.
Hörspielpreis des Bayerischen Rundfunks 1950; Förderpreis des Kultusministeriums Rheinland-Pfalz 1952; Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volkbühne Berlin 1957.

Ausstellungsstück

Elisabeth Langgässer (1899-1950). Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft, 1999.
  1.  Langgässer, Elisabeth: Das unauslöschliche Siegel : Roman. Hamburg: Claassen & Goverts, 1946. - 528 S.
    RLB-Signatur: P = F 60908

Ausstellungsstück

  1.  Döblin, Alfred: Unsere Sorge der Mensch. - 1. Aufl. Berlin: Alber, 1948. - 65 S.
    RLB-Signatur: C98/1181

Ausstellungsstück

  1. Zuckmayer, Carl: Des Teufels General : Drama in 3 Akten. Frankfurt a. M. : Fischer, 1958. - 155 S. Das Stück wurde 1947 uraufgeführt.
    RLB-Signatur: P = F 61396
  2. Zuckmayer, Carl: Geheimreport. Hrsg. Von Gunther Nickel . Göttingen: Wallstein Verl., 2002. - 526 S. : Ill.
    RLB-Signatur: 2002/2554
    1943 schrieb Zuckmayer für den amerikanischen Auslandsgeheimdienst Dossiers über Schauspieler, Regisseure, Verleger und Journalisten, die während der Zeit des Dritten Reiches in Deutschland erfolgreich waren.  Diese Dossiers wurden erst 2002 als "Geheimreport" veröffentlicht.

Ausstellungsstück

  1. Seghers, Anna: Das siebte Kreuz. Berlin: Aufbau-Verl., 1946. - 416 S.
    RLB-Signatur: P = F 60913

Ausstellungsstück

  1. Schmidt, Arno: Das steinerne Herz : historischer Roman aus dem Jahre 1954. Karlsruhe: Stahlberg, 1956. - 287 S.
    PLB-Signatur: 2.3699

Ausstellungsstücke

  1. Unruh, Fritz von: Rede an die Deutschen. Frankfurt a.M.: Verl. der Frankfurter Hefte, 1948. - 46 S. : Ill.
    RLB-Signatur: 93/1133 SOM
  2. Unruh, Fritz von: Mächtig seid ihr nicht in Waffen : Reden. Mit einem Begleitwort von Albert Einstein. Nürnberg : Carl, 1957. - 346 S.
    RLB-Signatur: 93/6258 SOM
  3. Unruh, Fritz von: Die Heilige : Roman. Braunschweig: Kleine, 1952. - 457 S.
    RLB-Signatur: 93/ 3497 SOM
  4. Unruh, Fritz von: Fürchtet nichts : Roman. Köln: Comel, 1952. - 409 S.
    RLB-Signatur: 93/ 3498 SOM
  5. Unruh, Fritz von: Seid wachsam! Eine Goethe-Rede. Frankfurt a.M.: Kramer, 1948. - 51 S.
    RLB-Signatur: C2005/497
  6. Gästebuch der Familie von Unruh, begonnen 1917.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK, N 56.
  7. Eigenhändiger Brief Fritz von Unruhs an Anna Jacobson, 10. Dezember 1950.
    RLB-Signatur: H99/7:2
  8. Foto Fritz von Unruh, ohne Datum.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 56.
  9. Foto Fritz von Unruh im Gespräch mit Horst Siebecke vom Bayerischen Rundfunk am 28. November 1970 im Garten von Hof Oranien.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 56.
  10. Foto Fritz von Unruh mit Mutter und Schwester im Garten von Hof Oranien, um 1930.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 56.
  11. Luftaufnahme des Hofes Oranien, ohne Datum.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 56.
  12. Maschinenschriftlicher Brief des Bürgermeisters der Stadt Dillenburg, Fick, vom 5. Februar 1953 an Fritz von Unruh, in dem er zur Uraufführung des "Wilhelmus" gratuliert.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 56.

Ausstellungsstücke

Andres, Stefan: Der Granatapfel. Münschen: Piper, 1950.
  1. Braun, Michael: Stefan Andres : Leben und Werk. Bonn: Bouvier, 1997. - 191 S.: Ill.
    RLB-Signatur: 98/2434
  2. Andres, Stefan: Ritter der Gerechtigkeit  Roman. München: Piper, 1948. - 377 S.
    RLB-Signatur: P = F 61130
  3. Andres, Stefan: Wir sind Utopia. Novelle. München: Piper & Co., 1951. - 106 S. RLB-Signatur: P = F 61088
  4. Andres, Stefan: Der Granatapfel : Oden , Gedichte, Sonette, München: Piper, 1950. -  125 S.
    RLB-Signatur: P = F 62639
  5. Andres Stefan: Der Knabe im Brunnen : Roman. München: Piper, 1953. - 352 S.
    RLB-Signatur: P = F 61142
  6. Kopie der Geburtsurkunde von Stefan Andres.
    Private Leihgabe
  7. Brief Stefan Andres an … Roest, 27.10.1956
    RLB-Signatur: H 93/31

Ausstellungsstücke

  1. Kneip, Jakob: Johanna : eine Tochter unserer Zeit. Köln: Greven, 1954. - 175 S.
    RLB-Signatur: P = F 61185
  2. Kneip, Jakob: Der Apostel : Roman. München: List,955. - 270 S.
    RLB-Signatur: P = F 61181
  3. Kneip, Jakob: Bergweihnacht. München: List, 1949. - 140 S.
    RLB-Signatur: P = F 61184
  4. Kneip, Jakob: Botschaft an die Jugend. Düsseldorf: Schwann, 1947. - 32 S.
    RLB-Signatur: P = F 60877
  5. Kneip, Jakob:Die geistige Aufgabe am Rhein. Mainz: Kupferberg, 1948. - 23. S. (Schriften des Rheinischen Kultur-Institutes)
    RLB-Signatur: C2005/496
  6. Kneip, Jakob: Hampit der Jäger : ein fröhlicher Roman. München u.a.: List, 1950. - 289 S.
    RLB-Signatur: P = F 61182
  7. Fotos: Jakob Kneip bei der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Gemeinde Morshausen, 24. April 1951.
    Leihgabe des Landeshauptarchivs Koblenz, LHA Ko Best. 700, 193, Nr. 969 u. 970.
  8. Fotos: Jakob Kneip am Schreibtisch, 1956.
    Leihgabe des Landeshauptarchivs Koblenz, LHA Ko Best. 700, 193, Nr. 746 u. 747.
  9. Handschriftlicher Brief Jakob Kneips an den Maler Franz Jansen, 15. Dezember 1946: Gründung des Rheinischen Kulturinstitutes.
    Leihgabe des Landeshauptarchivs Koblenz, LHA Ko Best. 700, 193, Nr. 1049.
  10. Auszug aus dem Lebenslauf Jakob Kneips, handschriftlich und maschinenschriftlich, Konzept (als Anlage zum "politischen Fragebogen", 1946.
    Leihgabe des Landeshauptarchivs Koblenz, LHA Ko Best. 700, 193, Nr. 1150.

Ausstellungsstücke

  1. Blicher, Stehen Steensen: Damals in Tjele. Aus dem Dänischen von Alexander Baldus. Mainz: Drei-Brücken-Berl., 1948. - 47 S. (En Landsbydegns Dagbog <dt.>)
    RLB-Signatur: C99/558
  2. Baldus, Alexander: Nordische Dichtung der Gegenwart. - 1. Aufl. Nürnberg: Verl. Die Egge, 1948. - 55 S.
    RLB-Signatur: 2007/926
  3. Elster, Kristian: Sonnenwolken. Aus d. Norwegischen von Alexander Baldus. - 1. Aufl. München: Alber, 1947. - 120 S. (Solskyer <dt.>)
    RLB-Signatur: 2006/3782 SOM
  4. Maschinenschriftlicher Brief Alexander Baldus' an Thomas Mann, 8. Dezember 1950: Persönliche Befindlichkeit, Manns Zauberberg.                      
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 1.

Ausstellungsstücke

Anton Gabele - aus: Anton Gabele. Koblenz, 1960
  1. Gabele, Anton: Haus zur Sonne. - 2. Aufl. Freiburg: Herder, 1953. - 195 S.
    RLB-Signatur: P = F 61530
  2. Gabele, Anton: Reise nach Bernkastel. Freiburg: Herder, 1957. - 198 S.
    RLB-Signatur: P = F 61529
  3. Gabele, Anton: Der Wundermann vom Bodensee : Lebensroman des Doktor Franz Anton Mesmer. Freiburg: Herder, 1956. - 238 S.
    RLB-Signatur: 2004/6669
  4. Anton Gabele : ein Gruß der Freunde zum 28. Juli 1960. Koblenz 1960. - 59 S. : Ill.
    RLB-Signatur:P = F 4750
  5. Maschinenschriftlicher Brief Hermann Hesses an Anton Gabele, ohne Datum: Deutsche Literatur und Musik.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 24.
  6. Maschinenschriftlicher Brief Jakob Kneips an den Oberbürgermeister von Koblenz, Josef Schnorbach, 9. Januar 1950: Bitte um Hilfe für Anton Gabele bei der Wohnungsbeschaffung.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 24.
  7. Studienbuch der Universität Genf für Anton Gabele, 1910.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 24.

Ausstellungsstücke

  1. Arndt, Willy: Maß und Überschwang : Gedichte. Heidelberg: Meister, 1954. - 64 S.
    RLB-Signatur:2003/1206
  2. Arndt, Willy: Erde ruft und Ewigkeit : Gedichte. Heidelberg: Meister, 1958. - 80 S.
    RLB-Signatur:2000/1371

Ausstellungsstücke

  1. Lenz, Walter: Wind von der Sierra : spanisches ABC. Wiesbaden: Limes-Verl., 1954. - 188 S.
    RLB-Signatur: 92/8163
  2. Lenz, Walter: Federn vom gallischen Hahn : noch ein Alphabet.
    Wiesbaden: Limes Verl., 1954. - 196 S.
    RLB-Signatur: 2007/586
  3. Lenz, Walter: Jupiter. Lahr: Verlagsbuchhandlung Prometheus, 1948. - 241 S.
    RLB-Signatur: 2007/521
  4. Walter Lenz 1911 - 1963 : Auswahl aus seinen Fotografien der Jahre 1949 - 1961. Steeden: Klein-Dr. , 1987. - 37 S. : überw. Ill.
    RLB-Signatur: 89A/92

Ausstellungsstücke

  1. Niemeyer, Wilhelm: Gedächtnis im Feuer : Erzählung. Leinfelden: Engelhornverl. Adolf Spemann,  1954. -69 S.
    RLB-Signatur:2007/623
  2. Niemeyer, Wilhelm: Abenteuer an der Bidossa. Stuttgart: Thienemann, 1952. - 111 S.
    RLB-Signatur: 2007/524

Ausstellungsstücke

  1. Utsch, Stefan: Der Engel von Harlem : Roman nach einer Begebenheit. Friedberg b. Augsburg: Pallotti-Verlag, 1956. - 133 S.
    RLB-Signatur: 2002/4373
  2. Utsch, Stefan: Fünf Minuten nach zwölf : Roman. Andernach: Ikarus-Verl.,     1950. - 317 S.
    RLB-Signatur: 2002/4368

Ausstellungsstück:

  1. Utsch, Rudolf: Der Waldschmied. Emsdetten Westf.: Lechte, 1949. - 298 S.
    RLB-Signatur: 2007/2981.

Ausstellungsstück

  1. Weber, Hermann: Anruf und Antwort : Gedichte. Heidelberg: Meister, 1956. - 64 S.
    RLB-Signatur: C2007/518

Ausstellungsstück

  1. Rheindorf, Käthe: Blume und Lied. Düsseldorf: Schwann, 1947. - 34 S.
    RLB-Signatur: C2007/506

Ausstellungsstücke

Mathi, Maria: Wenn nur der Sperber nicht kommt.

1. Der Engel in Grau : aus dem Leben und Werk der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson. Eingeleitet, ausgewählt und übertragen von Maria Mathi. Mannheim: Kessler Verl., 1956. - 220 S.
PLB-Signatur: 2.4919

2. Mathi, Maria: Wenn nur der Sperber nicht kommt : Roman. Weimar: Kiepenheuer, 1956. - 214 S.
RLB-Signatur: 2007/2937

Ausstellungsstücke

  1. Lux, Hanns Maria: Das Mädchen aus dem Bambuswald : eine seltsame Geschichte aus dem alten Japan. 19. - 26. Tsd. Reutlingen: Ensslin& Laiblin, 1954. - 126 S.: Ill.
    RLB-Signatur: 2004/6791
  2. Lux, Hanns Maria: Beim ersten Morgenscheine : weihnachtliche Legenden und Mären. Reutlingen: Ensslin & Laiblin, 1949. - 57 S. : Ill.
    RLB-Signatur: 2004/6767
  3. Lux, Hanns Maria: Der Geheimbde Rat und die Kinder : eine Erzählung um Goethe und eine Auswahl seiner Gedichte und Aussprüche. Reutlingen: Ensslin & Laiblin, 1949. - 299 S. : Ill.
    RLB-Signatur: 2003/2180
  4. Ruf und Antwort : ein Gruß der Freund an Hanns Maria Lux den Erzähler und Erzieher. Reutlingen: Ensslin & Laiblin, 1965. - 55 S. : Ill.
    RLB-Signatur: C2004/2565
  5. Maschinenschriftlicher Brief Hanns Maria Lux' an ehemalige Schüler, 27. Juli 1956: Einladung zum Treffen der "Luxaner" am "Tag der Treue", 5. August 1956, in Boppard.
    Leihgabe des Stadtarchivs Koblenz, StAK N 30.
  6. Handschriftlicher Brief Hanns Maria Lux' an Theo Kremer, ohne Datum [1946?]: Anregungen zur Formulierung der Eingabe ehemaliger Schüler an die französische Militärregierung.
    Leihgabe Stadtarchiv Koblenz, StAK N 30.

Ausstellungsstück

  1. Ramseger-Mühle, Karl: Die Gräfin von Sayn: Roman vom Westerwald aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Hachenburg: Westerwald-Verlag, 1950. - 242 S.
    RLB-Signatur: 94A/1146

Ausstellungsstück

  1. Reinirkens, Leonhard: Nach Westen. Erinnerungen über einem Tagebuch. Karlsruhe: Verl. Volk und Zeit, 1948. - 376 S.
    RLB-Signatur:2007/593

Ausstellungsstück

  1. Helmes, Werner: Die Scherbe des Bacchus. Gütersloh: Bertelsmann, 1957. - 175 S.
    RLB-Signatur: 2007/588

Ausstellungsstücke

  1. Altendorf, Wolfgang: Landhausnovelle. Gütersloh: Bertelsmann, 1957. - 79 S.
    RLB-Signatur: P = F 62737
  2. Altendorf, Wolfgang: Das dunkle Wasser; Tanzstundengeschichte ; Erzählungen. Stuttgart: Reclam; 1959 . - 71 S.
    RLB-Signatur: P = F 61370

Kontakt

LBZ / Rheinische Landesbibliothek
Dr. Barbara Koelges
Telefon: 0261 91500-474
E-Mail: Barbara.Koelges(at)lbz.rlp.de 

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