Jetzt ist es den Expertinnen und Experten des Landesbibliothekszentrums / Rheinische Landesbibliothek in Koblenz gelungen, eine sozialgeschichtlich hochinteressante Quelle aus der Region antiquarisch zu erwerben: das Tagebuch des aus Kobern stammenden Bürgers Johann Maas aus dem 18. Jahrhundert.
Johann Maas wurde 1694 in Kobern an der Mosel geboren. Seine Eltern, Johann Maas und Johanna Margarete Maas geb. Becker, waren Pächter des Hofes des Domkapitels Trier in Kobern. Zum auch „Kurfürstlicher Presenshof“ genannten Anwesen gehörten Weinberge, Ackerland und umfangreiche Besitzungen in der Umgebung von Kobern. Johann Maas Junior hatte auch Bezüge zur Stadt Koblenz. So heiratete er in zweiter Ehe eine Koblenzerin und hatte wohl ein Handelsgeschäft in der Stadt. In seinem Tagebuch beschreibt der Autor wichtige Ereignisse in seinem und dem Leben seiner Familie. So erläutert er beispielsweise die Verteilung des Erbes, das er seinen Kindern vermachen möchte.
Da die Handschrift Beschädigungen aufweist, wird sie zunächst restauriert und anschließend digitalisiert. Nach Abschluss der Arbeiten kann das Tagebuch dann im Digitalisierungsportal dilibri im Volltext eingesehen werden.
Wegen ihrer späten Gründung im Jahre 1987 verfügt die Rheinische Landesbibliothek nur über einen kleinen Altbestand, der jedoch kontinuierlich ausgebaut wird. Neben den Sammelschwerpunkten „Illustrierte Rheinbücher und historische Rheinlaufkarten“ sowie „Baedeker-Reiseführer“ wird der Bestand an landesgeschichtlich bedeutsamen Handschriften und alten Drucken aus und über die Region systematisch ergänzt. Das jetzt erworbene Tagebuch des Johann Maas ist deshalb eine wertvolle Bereicherung für den Altbestand der Bibliothek.