12. Februar 2020 Ausstellungseröffnung: “Clemens Brentanos Heimaten. Zwischen unbehaustem Leben und der Suche nach einem festen Ort”

Speyer. Ein ruheloser Geist auf der Suche. Eröffnung des Ausstellung im Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek. Heute hier, morgen dort: Wer im digitalen Zeitalter mithalten will, ist mobil, ist mit seinem Laptop heute in Frankfurt und morgen in Paris. Doch Globetrotter und unruhige Geister gab es zu allen Zeiten.
Abbildung von 1860 mit Blick auf Heidelberg
Heidelberg-Panorama, aus: Des Professors Dr. Thomas Alfried Leger Führer für Fremde durch die Ruinen des Heidelberger Schlosses, Heidelberg 1860 (Signatur: BM 3499 Rara)

Der berühmte Schriftsteller Clemens Brentano war immer unterwegs, lebte und arbeitete fast überall in Deutschland. Was war für ihn „Heimat“? Die Ausstellung „Clemens Brentanos Heimaten. Zwischen unbehaustem Leben und der Suche nach einem festen Ort“ zeichnet seinen Lebensweg und seine Reisen nach. Die Eröffnung findet am Mittwoch 12. Februar 2020 um 19 Uhr im Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek in Speyer statt.     

Der 1778 in Ehrenbreitstein geboren Clemens Brentano, ein Enkel der Schriftstellerin Sophie von La Roche, lebte an verschiedenen Orten überall in Deutschland, nur selten fühlte er sich heimisch. Auch Frankfurt am Main, der Wohnort seiner Familie, spielte für ihn keine große Rolle, zumal seine Mutter bereits 1793 starb. Bereits seine von ihm als bedrückend empfundene Erziehungszeit und die spätere universitäre Ausbildung fanden in verschiedenen Städten statt – darunter Koblenz, Heidelberg und Mannheim, Bonn, Halle, Jena und Göttingen. Diese „Heimatlosigkeit“ setzte sich auch im Erwachsenenalter fort, obwohl Clemens Brentano sich seine Lebensstationen vergleichsweise frei wählen konnte.    

Reisen verbanden die Städte, in denen  sich der Schriftsteller vorübergehend niederließ. Eine entscheidende Rolle bei der Ortswahl spielten die persönlichen Kontakte und Netzwerke, aber auch literarische Projekte. Nur in wenigen Städten blieb Brentano mehrere Jahre: Dazu gehörten Marburg, Berlin, Dülmen und München – selten fühlte er sich heimisch. Er selbst sah sich als Süddeutscher. Nach seiner Wende zu einem streng ausgelegten Katholizismus im Jahr 1817 fand er in der Orientierung auf das himmlische Jerusalem eine Heimat. 

Die von einem Katalog begleitete Ausstellung stellt auf der Grundlage der Biographie von Clemens Brentano eine Topographie seines Lebens vor. Sie präsentiert seine wichtigsten Lebensstationen in historischen Ansichten und verschränkt diese mit seinen Briefen und literarischen Arbeiten der jeweiligen Zeit.       


Thema der Veranstaltung: Ausstellungseröffnung: „Clemens Brentanos Heimaten. Zwischen unbehaustem Leben und der Suche nach einem festen Ort“ 
Einführungsvortrag: Dr. Armin Schlechter (Leiter Sammlungen Landesbibliothekszentrum Reinland-Pfalz) 
Eröffnungstermin: Mittwoch, 12. Februar 2020, 19 Uhr 
Ort: Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek Otto-Mayer-Str.9, 67346 Speyer 
Ausstellungsdauer: 13. Februar -  5. September 2020 

Der Eintritt ist frei       
                                                 

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