In der frühen Neuzeit formten die Berichte westeuropäischer Afrikareisender das Wissen um diesen Kontinent, der in Westeuropa noch bis in die späte Aufklärung hinein überwiegend als unbekanntes, exotisches Terrain galt. Sie vermittelten ihrer Leserschaft ein besseres Verständnis der Welt zu einer Zeit, in der immer mehr Informationen – aus der Botanik, der Zoologie und der Geologie – auf globaler Ebene gesammelt und verarbeitet wurden.
Afrika zu bereisen, galt für westliche Naturwissenschaftler als immense strategische und körperliche Herausforderung. Aus dem Landesinneren kehrten nur wenige lebend zurück. Die Erkenntnisse, die sie über die großen Flusssysteme, das Klima und die Tierwelt des Kontinents nach Europa zurückschickten, wurden daher umso eifriger gelesen und schnell über die Sprache hinaus verbreitet, in der sie ursprünglich verfasst worden waren.
Mithilfe von Erkenntnissen aus der Übersetzungswissenschaft und der Wissenschaftsgeschichte geht diese Ausstellung drei Fragen nach:
- Welche Arten von Informationen über Afrika zirkulierten anhand von Übersetzungen in Westeuropa?
- Welche Vermittlerfiguren spielten hierbei eine Rolle?
- Wie zeigten ihre Übersetzungen Konkurrenzdenken zwischen nationalen Wissenskulturen auf?
Zur Ausstellung:
Titel: Westeuropäische Afrikareisende in der Frühen Neuzeit
Ausstellungseröffnung: 8. Oktober 2024, 19 Uhr
Adresse: LBZ / Pfälzische Landesbibliothek, Otto-Mayer-Str. 9, 67346 Speyer
Ausstellungsdauer: 8. Oktober bis 9. November 2024
Öffnungszeiten LBZ Speyer: Montag bis Freitag von 9-18 Uhr, Samstag 9-12 Uhr (Schließtage: 1. bis 2. November 2024)
Eintritt frei
Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Campus Germersheim)