Zur Eröffnung am Donnerstag, 23 Juni um 19 Uhr konnte das LBZ einen besonderen Gast gewinnen: Der bekannte Schriftsteller und Rezitator Oskar Ansull (Berlin) wird in seinem Vortrag einen „fantastischen“ Blick auf das 20. Jahrhundert werfen: In seiner Chronik der letzten 100 Jahre stehen die Märchen im Mittelpunkt.
„Literatur im Land“ ist als Wanderausstellung konzipiert. Sechzehn Ausstellungen zur Literatur, doch alle sind verschieden: Denn in jedem Bundesland werden andere Schriftstellerinnen und Schriftsteller vorgestellt. In Rheinland-Pfalz stehen Carl Zuckmayer, Hugo Ball, Ernst Bloch, Stefan Andres, Friedrich Spee und Clara Viebig im Mittelpunkt. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundesprogramms „Ländliche Entwicklung“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth, gefördert. Die ALG ist seit über 30 Jahren als Dachverband von mehr als 260 literarischen Gesellschaften, Literaturmuseen und literarischen Gedenkstätten aktiv. Ziel des Dachverbandes ist es, die literarische Vielfalt der unterschiedlichen deutschsprachigen Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu präsentieren und die verschiedenen Einrichtungen zu fördern.
„Was bleibet aber, stiften die Dichter“ schrieb vor über zweihundert Jahren Friedrich Hölderlin – und passend zum Ausstellungsmotto des „Bleibenden“ der Dichtkunst hat Oskar Ansull ein Programm von deutschsprachigen Märchen aus dem 20. Jahrhundert zusammengestellt, aus denen er vorlesen und erzählen wird. Unter dem Titel: „Ich glaube nicht, dass es ein Schneider war“ präsentiert der Rezitator Auszüge seiner Märchensammlung von 1900 bis zum Jahr 2000 – für jedes Jahr ein bis drei Märchen der Dichterinnen und Dichter der Zeit. So entsteht in der Summe eine etwas andere, erzählerische Chronik des Jahrhunderts, mit der Ansull den Abend eröffnen wird.
Zur Person: Oskar Ansull, bürgerlicher Name Uwe Quast, geboren1950 in Celle, ist ein deutscher Schriftsteller, Lyriker, Herausgeber und Rezitator, der vor allem für seine Leseprogramme zu Leben und Werk deutscher Autoren bekannt ist. Nach Buchhändlerlehre und Regieassistenz am Schillertheater in Berlin ist Ansull seit 1984 als freier Schriftsteller und Erfinder von Lesungen aktiv. Er produzierte dazu zahlreiche Rundfunksendungen für den NDR und Radio Bremen. Ansull, seit 2018 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, schrieb auch Theaterstücke. Veröffentlichungen (Auswahl): Disparates, Gedichte (1984), „Das älteste Testament“ (2007), „Himmel, welch ein Land!“ Landkreis & Literatur. Eine Sichtung (2011), „Die Baracke der Dichter“ Texte aus der Kriegsgefangenschaft (2014).
Im LBZ ist Ansull kein Unbekannter: Bereits vor einigen Jahren begeisterte er mit seinem beeindruckenden Programm mit dem Titel „Felices Bücher“ das Publikum in der Rheinischen Landesbibliothek in Koblenz und der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Lesung aus Büchern die die jüdische Journalistin Felice Schragenheim bei ihrer Auswanderung mitnehmen wollte. Bei dem Versuch aus Nazideutschland zu fliehen wurde sie jedoch gefasst und später im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet.
Zur Lesung:
Titel: „Ich glaube nicht, dass es ein Schneider war“ Rezitationen aus einer Märchensammlung von 1900 – 2000 Autor: Oskar Ansull
Termin: Donnerstag, 23. Juni 2022, 19 Uhr
Ort: Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina, Bleicherstr. 3, Zweibrücken
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist erforderlich.
Telefon: 06332 16403
E-Mail:bipontina(at)lbz-rlp.de
Zur Ausstellung:
Thema: „Was bleibet aber…“ LITERATUR IM LAND Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten
Laufzeit: 23. Juni – 19.Juli 2022
Ausstellungsort: Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina Bleicherstr. 3, Zweibrücken Eingangsfoyer des Helmholtz-Gymnasiums Öffnungszeiten: 9-17 Uhr