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1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: Landesweite Ausstellung für Rheinland-Pfalz ab dem 9. September in Zweibrücken zu sehen

Zweibrücken. Als landesweit erste Institution zeigt das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) an seinen Standorten die Wanderausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben – Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“. Nachdem sie erfolgreich in der Rheinischen Landesbibliothek in Koblenz gezeigt wurde, wird sie jetzt durch das LBZ / Bibliotheca Bipontina und das Helmholtz-Gymnasiums im Foyer des Helmholtz-Gymnasiums in Zweibrücken präsentiert.
Gemälde der Synagoge
Synagoge Zweibrücken. Gemälde von Alexander Dettmar

Mit einem Vortrag von Roland Paul, Leiter der Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“ des „Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde“ zum Thema „Jüdisches Leben in Zweibrücken“ wird die Ausstellung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde am Donnerstag, 9. September um 19 Uhr eröffnet. Auch Grußworte der Leiterin des LBZ, Dr. Annette Gerlach und der Schulleiterin des Helmholtz-Gymnasiums, Kerstin Kiehm sind vorgesehen.

Die jüdische Gemeinschaft begeht 2021 ein besonderes Jubiläum: Auf eine Anfrage der Stadt Köln erließ der römische Kaiser Konstatin vor 1700 Jahre ein Edikt, wonach Juden in Ämter der Kurie und der Stadtverwaltung berufen werden konnten. Dieses Dekret aus dem Jahr 321 gilt als ältester Beleg für die Existenz jüdischer Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland. An diesem Festjahr für die Bundesrepublik und die Jüdische Gemeinschaft wirken Vertreter aus den Bereichen Religion, Gesellschaft und Staat mit – in allen Bundesländern finden Ausstellungen und Veranstaltungen statt.

Wie vielfältig jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz in Vergangenheit und Gegenwart war und ist, zeigt die Wanderausstellung die ab September in Zweibrücken zu Gast ist, eindrücklich. Auf Thementafeln werden Schlaglichter auf Tradition und Identität der Juden im Land geworfen und einzelne Persönlichkeiten, Bräuche und Bauten präsentiert. Wer diese Informationen vertiefen will, kann das an Medienstationen anhand von Textquellen, Hörbeispielen und Kurzfilmen tun. Ergänzt wird die Ausstellung durch Filmdokumentationen von Andreas Berg (SWR) und Adolf Winkler sowie durch eine virtuelle Rekonstruktion der 1938 zerstörten Synagoge in Simmern (Hunsrück). Annette Gerlach, Leiterin des LBZ betont: „Wir freuen uns sehr, das wir die Wanderausstellung jetzt auch in Zweibrücken zeigen können. Die jüdische Gemeinschaft war und ist ein wertvoller und unverzichtbarer Bestandteil unserer Kultur.“

Der Eröffnungsvortrag von Roland Paul geht auf Zeugnisse jüdischen Lebens in Zweibrücken ein. Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind Juden als Zweibrücker Einwohner bezeugt. Die jüdische Gemeinde hatte beispielsweise eine Schule, eine Synagoge, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Ein größerer Teil der 155 jüdischen Einwohner, die zum Zeitpunkt der Machtergreifung der Nazis noch in der Stadt lebten, konnten 1933 noch auswandern. Doch 1940 wurden die letzten jüdischen Bürgerinnen und Bürger nach Gurs verschleppt. Bereits 1938 ging die Synagoge in der Pogromnacht in Flammen auf.             

 

Zur Ausstellung:
Laufzeit: 9. September 2021 bis 8. Oktober 2021

Die Ausstellung kann jederzeit während der aktuellen Öffnungszeiten der Bibliotheca Bipontina im Foyer des Helmholtz-Gymnasiums besichtigt werden. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.

Zum Vortrag:
Zeit: Donnerstag, 9. September, 19 Uhr
Ort:
Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina Aula des Helmholtz-Gymnasiums, Bleicherstraße 3, 66482 Zweibrücken

Zur besonderen Beachtung:
Eine Anmeldung per E-Mail (bipontina(at)lbz-rlp.de) oder per Telefon (06332 16403) ist aufgrund der derzeitigen Auflagen erforderlich.

Darüber hinaus gilt: Bei einem 7-Tage-Inzidenzwert von über 35 müssen wegen der aktuellen Corona-Verordnung alle Teilnehmer/innen den Nachweis über eine Corona-Impfung, den Genesenen-Status oder einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen. (Schnelltest: Nicht älter als 24 Stunden/PCR-Test: Nicht älter als  48 Stunden) 

Weitere Informationen zur Veranstaltung

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