| Landesbibliothekszentrum, Rheinische Landesbibliothek, Vortrag

Jüdische Gemeinde in Koblenz hatte Einfluss auf Glaubensgemeinschaften in ganz Deutschland

Koblenz. Wanderausstellung über jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz endet am 26. August mit Vortrag von Dr. Ulrich Offerhaus. Ihr Einfluss reichte weit über die Grenzen der Rhein-Moselstadt hinaus: Einen interessanten Einblick über Leben und Historie der bedeutenden jüdischen Gemeinde in Koblenz gibt Dr. Ulrich Offerhaus am 26. August in seinem Vortrag „Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Koblenz im Spiegel ihres Memorbuches“.
Ausschnitt aus einem Stadtplan
Rheingässchen, Dilbecker-Plan 1794 (Ausschnitt)

Mit dieser Veranstaltung, die in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung in Rheinland-Pfalz stattfindet, endet gleichzeitig die vielbeachtete Wanderausstelllung „1700 Jahre jüdisches Leben – Tradition und Identität der Juden in Rheinland-Pfalz“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde, die im Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek (LBZ) erstmals im Land zu sehen war.

Das Memorbuch der jüdischen Gemeinde Koblenz ist circa 100 Jahre älter als das der Ehrenbreitsteiner Gemeinde. Es wurde 1620 angelegt und enthält mehr als 300 Gedenkeinträge. Das Jahr 1850 markiert dann eine gewisse Zäsur im Leben der Gemeinschaft – im Memorbuch ist kein Platz mehr für neue Einträge, im darauffolgenden Jahr wird die neue Synagoge im Bürresheimer Hof eingeweiht. Die vorliegende Quelle, die Zeugnis über mehrere Generationen ablegt, lässt dabei deutlich erkennen, dass das Leben der Gemeinde von nur wenigen Familien geprägt war, die verantwortliche Positionen sowohl in der Koblenzer Gemeinde als auch in der Landjudenschaft im Niedererzstift Trier einnahmen. Zum Teil hatten sie wohl auch Einfluss auf die Judenschaft in ganz Deutschland. Das Memorbuch enthält darüber hinaus auch interessante Informationen über das jüdische Vereinswesen in Koblenz und die Stifter des Toraschmucks aus der alten Synagoge im Rheingässchen.

Die Wanderausstellung zur Geschichte des jüdischen Lebens in Rheinland-Pfalz wird im Anschluss ab dem 9. September im Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken zu sehen sein. Zum Auftakt wird dort Roland Paul einen Vortrag zum jüdischen Leben in Zweibrücken halten.

Zum Vortrag:
Ort: LBZ / Rheinische Landesbibliothek, Bahnhofplatz 14, 56068 Koblenz
Zeit: Donnerstag, 26. August, 18 Uhr

Zur Ausstellung:
Die Ausstellung kann Montag bis Freitag während der Öffnungszeiten der Rheinischen Landesbibliothek besichtigt werden.
Zu beachten sind hier die aktuellen Nutzungsbedingungen der Bibliothek unter https://lbz.rlp.de/de/information/

Laufzeit: Noch bis Donnerstag, 26. August 2021
Zur besonderen Beachtung:Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung müssen alle Besucher/innen den Nachweis über eine Corona-Impfung, den Genesenen-Status oder einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen. Die Teilnehmerzahl für den Vortrag ist begrenzt. Eine vorherige Anmeldung unter: merkler@lbz-rlp.de ist deshalb notwendig. Kurzfristige Anmeldungen am Veranstaltungsabend können nur dann berücksichtigt werden, wenn noch freie Plätze verfügbar sind.

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