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LBZ / Rheinische Landesbibliothek sichert sich wertvolle Sammlung: Mathilde von Unruhs Briefe sind wichtiges Zeugnis regionaler Geschichte

Koblenz. Für die Historie unserer Region eine wichtige Quelle: Den Expertinnen und Experten des LBZ / Rheinische Landesbibliothek gelang es jetzt eine Sammlung mit Briefen von Mathilde von Unruh (1886-1985), der Schwester des bekannten Dichters Fritz von Unruh (1885-1970), aus privater Hand zu erwerben.
Schwarzweiß Foto von drei Personen, die auf Stühlen in einer Grünanlage sitzen: Fritz von Unruh, Mathild, Mutter Mathilde von Unruh
Fritz von Unruh, Mathild, Mutter Mathilde von Unruh

Mathilde von Unruh war in den Jahren 1914 und 1915 die Haushofmeisterin auf Burg Schwalenberg in Westfalen, auf der Fürstin Marie zu Ysenburg mit ihren Schwestern Olga und Adele und ihrer Mutter lebten. Ende 1915 zog von Unruh mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Helene, Hilda und Karla auf das Familiengut Oranienhof bei Diez an der Lahn, wo sie als Malerin arbeitete. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Hofgut zu einer Begegnungsstätte für Literatur- und Kunstbegeisterte. Im Gästebuch, das sich im Stadtarchiv Koblenz befindet, sind unter anderem Einträge der 
Intendanten Max Reinhard und Gustav Hartung, der Pianistin Elly Ney, des Schriftstellers Jakob Kneip und des französischen Musikers und Übersetzers Jaques Benoist Mechin zu finden. 

Die Briefe, die die Rheinische Landesbibliothek jetzt erwerben konnte, schrieb Mathilde von Unruh an Marie zu Ysenburg (1890-1973), der jüngsten der drei Schwestern. Sie beginnen mit dem Umzug Mathildes 1915 und reichen bis zum Ende der vierziger Jahre. Mit ihren lebendigen Berichten des Lebens auf Gut Oranienhof und ihren Kommentaren zum Zeitgeschehen sind sie ein wichtiges Zeugnis regionaler Geschichte. Sie ergänzen den Bestand zu Fritz von Unruh, der sich bereits in der Rheinischen Landesbibliothek befindet und neben seinen gedruckten Werken auch zahlreiche Briefe des Dichters umfasst.

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