Rheinland-Pfalz. „Wenig überrascht“ zeigt sich die Leiterin des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz (LBZ) und der Landesstelle Bestanderhaltung (LBE), Dr. Annette Gerlach, über die Medienberichte zu arsenbehafteten Büchern in der Universitätsbibliothek Kaiserslautern und anderen Universitätsbibliotheken im Land. Das Problem sei seit langem bekannt und werde von den Fachleuten in Land und Bund angegangen.
„Es ist nicht neu, dass Arsen in grünlichen Farben für Einbände, vor allem aus dem 19. Jahrhundert verwendet wurde“, so Gerlach. Größere Universitätsbibliotheken hätten dazu in den letzten Jahren schon genauere Untersuchungen durchgeführt, ebenso das LBZ. Hier sei in die Prüfungen auch die Betriebsärztin miteinbezogen worden. Weitere Untersuchungen seien allerdings notwendig und bereits geplant, kündigt Gerlach an. Dazu gehöre auch eine Intensivierung der Forschung im Umgang mit diesen Schadstoffen.
Außerdem habe die Kommission Bestandserhaltung des Deutschen Bibliotheksverbandes vor Kurzem eine Empfehlung im Umgang mit solchen Büchern ausgesprochen, auch die LBE in Rheinland-Pfalz habe bereits auf ihrer Webseite weitere erläuternde Hinweise zu der Problematik publiziert. Betroffene Bibliotheken könnten sich jederzeit an die LBE wenden.
Bei den zur Rede stehenden Büchern handele es sich um Werke aus einem bestimmten geschichtlichen Zeitraum, keineswegs gehe von alten Büchern grundsätzlich eine Vergiftungsgefahr aus, erläuterte Gerlach. Die in der Restaurierung engagierten Fachleute wüssten seit langem, dass fragliche Bücher nie ohne Schutz mit Handschuhen und Masken zu nutzen seien oder schlimmstenfalls zu sperren sind.
Weitere Informationen sind hier zu finden:
www.lbz.rlp.de/landeskunde-und-kulturgut/landesstelle-bestandserhaltung/fachfragen-bestandserhaltung#c86622
www.bibliotheksverband.de/sites/default/files/20024-01/Arsenhandreichung2023-12-08.pdf
www.th-koeln.de/hochschule/forschungsergebnisse-arsen-in-bibliotheksgut_112286.php
www.kek-spk.de/projekt/arsenbelastete-einbaende-wieder-nutzbar-gemacht
Kontakt für fachliche Fragen:
Dr. Annette Gerlach
Landesstelle Bestandserhaltung in RLP
E-Mail: lbe@lbz.rlp.de
Mobil: 0179/9046631