"Ein Bild von einem Garten": künstlerische Darstellungen historischer Gärten und Landschaften in der Mittelrhein-Region

Ausstellung vom 12. Mai bis 30. August 2011 im LBZ anlässlich der Bundesgartenschau 2011

Die Mittelrhein-Region ist reich an historischen Gärten, seien es Gärten an Schlössern oder Burgen, Klostergärten, Rheinanlagen, Parkanlagen der Kurbäder oder Villengärten.
Die Gärten und die Landschaft des Mittelrheintales inspirierten besonders in der Zeit der „Rheinromantik“, aber auch später immer wieder Künstler, sich mit diesen Motiven zu beschäftigen und sie zeichnerisch, graphisch oder in Gemälden darzustellen.

Anlässlich der Bundesgartenschau in Koblenz zeigte das Landesbibliothekszentrum ausgewählte künstlerische Darstellungen der Rheinlandschaft und der Gärten in dieser Region aus seinem Bestand und aus dem Besitz anderer Koblenzer Institutionen.

Hier finden Sie die vollständigen Ausstellungstexte sowie ausgewählte Exponate im Bild:

Die künstlerische Entdeckung der Rheinlandschaft vom 17. bis 19. Jahrhundert: Landschaftsdarstellungen des Mittelrheins

Vom Mittelrhein ging für die Dichter und Künstler des 19. Jahrhunderts eine große Faszination aus. Er galt als die romantische Landschaft schlechthin. Ende des 18. Jahrhunderts erschienen die ersten illustrierten Rheinbeschreibungen, deren Produktion im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem einsetzenden Massentourismus an den Rhein ihren Höhepunkt fand.

Aus der Sammlung illustrierter Rheinbücher des Landesbibliothekszentrums werden einige wertvolle Werke gezeigt, so Vogels "Panorama des Rheins" (1833), Gernings „A picturesque tour along the Rhine" (1820) und andere.

Bacharach. In: Vogels Panorama des Rheins, 1833.

Ausstellungsstücke:

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Gärten an Burgen

Auf Burg Rheinfels in St. Goar sind im 17. Jahrhundert mehrere Gärten nachgewiesen, so das „Gärtlein an der Kanzlei“, der außerhalb des Burgberings liegende weite Lustgarten und die „Pomeranzbäume“, die auf der Mauer standen. Auch im trockenen Burggraben waren Gartenbeete angelegt.

Auf der Marksburg gab es im 17. Jahrhundert im unteren und oberen Zwinger vermutlich einen Nutzgarten mit einigen Beeten. 1768 wurde im oberen Zwinger ein barocker Garten angelegt. 1914 zeichnete Gartenbaudirektor Lesler einen Plan, nachdem im oberen Zwinger ein Lustgarten mit Rasenbank und Rosenlaubengängen entstehen sollte, im unteren Zwinger sollten Heil- und Würzkräuter ihren Platz finden. Diese Pläne kamen durch den Ersten Weltkrieg nicht zur Ausführung.

Der Garten der Philippsburg in Braubach gilt als typisches Beispiel eines Renaissancegartens.

Grundriss des Schlosses Philippsburg.

Ausstellungsstücke:

  • Lesler:  Studien zu den Gärten auf der Marksburg. 1914
    Leihgabe Europäisches Burgeninstitut
    Am 15. Januar 1914 zeichnete Gartendirektor Lesler im Auftrag Bodo Ebhardts Entwürfe für Beete, Rasenbänke, Flechtzäune und Rosenlauben für einen Garten auf der Marksburg.
  • Lesler: Plan zur Anlage eines Gartens auf der Marksburg, bez. als „Blumengärtlein und Kraut- und Würzgarten auf der Marksburg“. 1914
     Leihgabe Europäisches Burgeninstitut
  • Hill, Heinrich: Grundriss der Marksburg (mit Garten im Oberen Zwinger). Handzeichnung, Tusche laviert. O.J.
    Leihgabe Europäisches Burgeninstitut
    Der Festungskommandant und Oberstleutnant Heinrich Hill führte um 1835 eine Geländeaufnahme der Burg durch. Die vorliegende Handzeichnung gibt wohl noch die Gartenform des 18. Jahrhunderts mit Mittelweg und zwei Rondellen wieder. Auf Hills Plan findet sich für den Oberen Zwinger mit Rasenbeeten, Wegen und Rondellen die Bezeichnung „Blumenzwinger“.
  • Lageplan der Burg Rheinfels. In: Burg Rheinfels bei St. Goar am Rhein / nach Handzeichnungen Dilichs (1607). Oberwesel: Loreley-Galerie, 1991.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 96B/6
  • Grundriss des Schlosses Philippsburg mit Garten. In: Dilich, Wilhelm: Rheinische Burgen : nach Handzeichnungen Dilichs / hrsg. von C. Michaelis. Berlin: Ebhardt, 1900.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz 94B/27 SOM

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Gärten an Schlössern

Schloss Stolzenfels wurde im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. in den Jahren 1826 bis 1842 als Sommersitz wiederaufgebaut. Beteiligt waren die Architekten Johann Claudius von Lassaulx und Karl Friedrich Schinkel; nach 1839 war Friedrich August Stüler zuständig. Peter Joseph Lenné gestaltete die Außenumgebung, deren romantisierende Wirkung von Caspar Scheurens Aquarellen eindrucksvoll dargestellt wird.

Clemens Wenzeslaus, Erzbischof und Kurfürst von Trier, veranlasste den Bau des Kurfürstlichen Schlosses in Koblenz (1778 bis 1786). Die umgebende Landschaft wurde stark in die Architektur einbezogen. Peter Joseph Lenné plante die Gartenanlagen, die ab 1844 unter König Friedrich Wilhelm IV. angelegt wurden.

Caspar Scheurens „Gartenfest 1871“ zeigt die Gartenanlage zum Rhein hin.

Blick aus der Arkadenhalle in den inneren Schlossgarten. In: Scheuren, Caspar: Stolzenfels-Album, ca. 1840.

Ausstellungsstücke:

  • Malten, Heinrich M.: Schloß Stolzenfels am Rheine. Frankfurt am Main: Brönner, 1844.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 93A/618 P-SOM
  • Scheuren, Caspar: Stolzenfels-Album. O. Ort , ca. 1840.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: H 2001/6
    Blick aus der Arkadenhalle in den inneren Schlossgarten, 1842. Stolzenfels-Album Blatt 39.
    Der große Springbrunnen im unteren Schlosshof, dem späteren Pergolagarten, 1842. Stolzenfels-Album Blatt 37.
    Die rheinseitige Terrasse des Schlosses mit Staffagefiguren und Bäumen, 1840. Stolzenfels-Album Blatt 14.
    Der südwestlich gelegene Burggarten zwischen innerer und äußerer Ringmauer mit einem Gärtner, um 1840. Stolzenfels-Album Blatt 17.

  • Le Château de Coblence du côté de la Ville. In: Dupuis, Karl: Malerische Aussichten in acht Kupfertafeln aus den merkwürdigsten Gegenden von Niederdeutschland. Neuwied: Gehra und Haupt. Bd. 1. 1789.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 98/4072P-SOM
    Der vorliegende Band ist der erste Teil der Reisebeschreibung des kurkölnischen Artillerie-Lieutnants Charles Dupuis, die von 1784 bis 1789 in zwei Lieferungen erschien. In acht Kapiteln stellt Dupuis die Landschaft zwischen Köln und Koblenz dar. Der Kupferstich zeigt eine Ansicht des Koblenzer Schlosses von der Stadt aus.

  • Becker, Wilhelm: Das königliche Schloß zu Coblenz. Ein Beitrag zur Geschichte des letzten Kurfürsten von Trier Clemens Wenzeslaus und der Stadt Koblenz. Coblenz: Groos, 1886.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 91/5628 P-SOM  

  • Scheuren, Caspar: Gartenfest 1871. Aquarellierte Tuschefederzeichnung. O. Ort. , o. Jahr.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz:  H 2010/18
    Dauerleihgabe Schloss Stolzenfels
    Aquarellierte Tuschefederzeichnung des Koblenzer Schlossgartens zum Rhein hin. Zu erkennen sind die Pergola, der Wassergraben und das Denkmal. Die Stimmung eines Gartenfestes ist durch die festlich gekleideten Menschen in  zeitgenössischen Kostümen gut eingefangen.

  • Fontaine für Koblenz / Carl Dyckerhoff. Carlsruhe 1875
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: H 2010/18
    Dauerleihgabe Schloss Stolzenfels

  • Situationsplan des Schloss-Platzes zu Coblenz / Carl Dyckerhoff. Carlsruhe 1875. Kolorierte Handzeichnung.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: H 2010/18
    Dauerleihgabe Schloss Stolzenfels
    Carl Dyckerhoff (1825-1893) war deutscher Bauingenieur und leitete unter anderem den Bau des Konstanzer Münsters. Auch die Gestaltung des Schlossplatzes in Karlsruhe ist sein Werk. Der vorliegende Plan des Koblenzer Schlossplatzes steht in Zusammenhang mit einem geplanten Brunnen für den Schlossplatz.
  • Koblenzer Schloss.  Photo 1860. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz.
  • Koblenzer Schloss. Farbphoto 1922. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz.
  • Koblenzer Schloss. Luftbild um 1930 (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz.
  • Schlossbrunnen, Photo um 1909 (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz.
  • Vue générale de Coblentz. In: Deroy, Isidore Laurent: Les bords du Rhin : Souvenir des plus beaux sites. Paris: Wild Ed., 1860.
    LBZ/Rheinische Landesbibliothek Koblenz, 98A/287 P-SOM 

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Klostergärten

Kloster Marienberg. In: Lasinsky: Rhein-Ansichten, 1834.

Ausstellungsstücke

  • Voyage pittoresque des bords du Rhin / dessiné par Louis Bleuler ... gravé par Hurlimann ... et accopagné d´un texte explicativ.. de Em. Zschokke. Laufen, um 1850.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 98/3471 P-SOM
    Die Ansicht zeigt das Kloster Bornhofen mit Umgebung. Das um 1850 erschienene Reisehandbuch des Schriftstellers Emil Zschokke enthält neben dem kurzen Text 27 Aquatinten des Schweizer Malers und Zeichners Johann Ludwig Bleuler, die den Rhein von Basel bis Stolzenfels zeigen. 18 Illustrationen sind dem klassischen Rheinabschnitt zwischen Mainz und Koblenz gewidmet.  
  • Blick vom Französischen Garten aufs Abts- und Konventsgebäude der Abtei Rommersdorf. In: Stöhr, Ulrich: Engers, Rommersdorf, Sayn : Rheinische Kulturdenkmäler im Bild.  Horb: Geiger, 1993.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 94/2805
    Die ehemalige Prämonstratenser-Abtei wurde im 18. Jahrhundert zu einer barocken Anlage erweitert. Die wohl um 1700 entstandene Grünanlage verteilte sich auf drei Terrassen. Nach Veränderungen Anfang des 19. Jahrhunderts ist sie heute in vereinfachter Form wieder hergestellt.
  • Propsteigarten in Hirzenach am Rhein. In: Junker-Mielke, Stella: Verborgene Gärten in Rheinland-Pfalz. Lindenberg im Allgäu 2006.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: Freihand 740= 2006/4365
  • Entwicklungsplan Propsteigarten Hirzenach. Büro Junker-Mielke. (Kopie)
    Leihgabe Förderverein Propsteigarten Hirzenach

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Rheinanlagen

Die Rheinanlagen am Oberen Mittelrhein von Bingen bis Koblenz spiegeln den Volksgartengedanken des 19. Jahrhunderts wider und waren die ersten öffentlichen Grünanlagen in diesem Gebiet. Sie waren meist nach dem Vorbild des englischen Landschaftsgartens gestaltet.

In Boppard entstand bereits 1849 eine Gartenanlage am Rheinufer. Zunächst wurde die Baumbepflanzung im mittleren Teil angelegt; es folgten die Anlagen im westlichen Teil. Der Ausbau der östlichen Rheinanlagen ab 1914 war das Werk des Apothekers Georg Francke.

Um die Mitte der 1850er Jahre begann man unter der Schirmherrschaft der Königin Augusta mit der Gestaltung der Koblenzer Rheinanlagen, die maßgeblich von PeterJoseph Lenné und Hermann Fürst von Pückler-Muskau beeinflusst wurde.

Erst um 1900 folgten weitere Anlagen wie z. B. in Bingen, Bacharach, St. Goar und Kaub.

Trinkhalle in den Rheinlanlagen.

Ausstellungsstücke:

  • Musikpavillon in den Bopparder Rheinanlagen (östlicher Teil) / Photo Bernhard Stephanhn . Boppard u.a., o. Jahr.
    Leihgabe Stadtbibliothek Boppard
  • Rheinanlagen von Boppard (westlicher Teil) / Photo Detlev Heider. O. Ort. O. Jahr.
    Leihgabe Stadtbibliothek Boppard
  • Boppard – Rheinpartie. Photo. O. Ort, O. Jahr.
    Leihgabe Stadtbibliothek Boppard
  • Bopparder Rheinanlagen (östlicher Teil) um 1925 / Photo B. Stephan. Boppard, ca. 1925.
    Leihgabe Stadtbibliothek Boppard
  • Apotheker Georg Francke. Photo. O. Ort , o. Jahr.
    Leihgabe Stadtbibliothek Boppard
  • Bopparder Rheinufer. Photo Detlev Heider. O. Ort. O. Jahr.
    Leihgabe Stadtbibliothek Boppard
  • Plan der Koblenzer Rheinanlagen. In: Ompteda, Ludwig von: Rheinische Gärten von der Mosel bis zum Bodensee. Berlin: Parey, 1886.
     LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 95A/692 SOM
  •  Concert- und Trinkhalle und Kaiserin Augusta Denkmal in den Rheinanlagen. In:Coblenz und Umgebung in Wort und Bild. 80 Ansichten nach Originalaufnahmen von P. Kraft. Berlin-Schöneberg:  Sommer,1900.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 91/5738  P-SOM
  • Die Rhein-Anlagen bei Coblenz / [Ill. von Caspar Scheuren]. Berlin: Loeillot,1866.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: 92A/34 P-SOM
  • Scheuren, Caspar: Die Rheinanlagen bei Coblenz. Aquarellierte Tuschefederzeichnung. O. Ort. O. Jahr.
    LBZ / Rheinische Landesbibliothek Koblenz: H 2010/18
    Dauerleihgabe Schloss Stolzenfels
    Das Blatt enthält mehrere Miniaturzeichnungen mit Motiven aus den Rheinanlagen und eine größere Darstellung der Trinkhalle. „Hier ist jeder zu dem Genusse berechtigt der allen gebührt“ . Die Widmung „Das dankbare Koblenz“ weist darauf hin, dass das Blatt Teil einer Mappe ist, die verschiedene Blätter zu Ehren Kaiser Wilhelms und Kaiserin Augustas enthält:
  • Plan der Rheinanlagen zwischen dem Kurfürstlichen Schloss und dem Pionier-Übungsplatz, 1860. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz, Signatur: StAK 623 Nr. 2242, fol. 11
    Der Bau der Rheinanlagen oberhalb des Kurfürstlichen Schlosses seit 1855 ging auf eine Anregung der preußischen Königin und späteren deutschen Kaiserin Augusta zurück, die von 1850 bis 1857 in Koblenz residierte und sich danach oftmals, besonders während der Sommermonate, in der Stadt aufhielt. Eine erste Erweiterung der bestehenden Anlagen nahm man 1860 in Angriff, als sich die Stadt Koblenz gegenüber dem Oberpräsidenten vertraglich verpflichtete, die Zinsen aus einem Kapital von 4000 Talern ausschließlich für den Ausbau und Unterhalt der Rheinanlagen zwischen Schloss und Pionier-Übungsplatz zu verwenden. Die geplanten Erweiterungen zeichnete Eduard Adolf Nobiling, Leiter der Rheinstrombauverwaltung, eigenhändig mit roter Tinte in den Plan ein, der wohl die älteste bekannte kartographische Darstellung der Rheinanlagen überhaupt ist.
  • Pfaffendorfer Brücke mit Victoria-Platz. Photo Theodor Creifelds. Köln, um 1866.
    Leihgabe Stadtarchiv Koblenz
    Links von der Pfaffendorfer Brücke ist der „Kleine Victoria-Platz“ zu sehen, ein historisch wichtiger Teil der Rheinanlagen. Die Victoria-Figur wurde von dem Berliner Bildhauer C. Rauch geschaffen. Die Grünanlage davor mit Teppich-Beeten und kleinen Bäumen ist direkt auf Lenné zurückzuführen, den Königin Augusta damit beauftragte. Im Vordergrund sieht man die Ehrensäule.
  • Koblenzer Rheinanlagen, Trinkhalle. Photo Kilger 1890. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz
    Die im Schweizerhaus-Stil erbaute Trinkhalle wurde am 18.6.1861 von Königin Augusta, die den Bau initiiert hatte, eingeweiht. In der Trinkhalle schenkte man das Bad Emser Kurwasser „Emser Kränchen“ aus. An den Wochenenden fanden hier regelmäßig Konzerte statt.
  • Koblenzer Rheinanlagen, Vaterland. Photo Kilger 1890 (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz
    Der halbrunde Platz wurde 1863 eingerichtet. Die hier stehenden vier Frauengestalten verkörperten Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe mit den entsprechenden Emblemen.
  • Koblenzer Rheinanlagen, Doppelpforte mit Blick auf Pfaffendorf. Photo Kilger 1890. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz
    Die Doppelpforte wurde vermutlich erst  nach 1886 errichtet.

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Parkanlagen der Kurbäder

Auch die Parkanlagen der Kurbäder entstanden größtenteils im 19. Jahrhundert.

In Bad Ems wurde der Kurpark 1839 mit dem Bau des Kursaalgebäudes angelegt. Der direkt am Kursaalgebäude liegende Teil war geometrisch gestaltet. Daran schloss sich ein englischer Landschaftsgarten an.

Zusammen mit der Gründung des Heilbades Neuenahr entstand auch der Kurpark in Bad Neuenahr. Peter Joseph Lenné erstellte den ursprünglichen Plan, der aber nur zum Teil in die Realität umgesetzt wurde.

In Bad Kreuznach begann 1840 der Ausbau des Kurparks, der stark am englischen Landschaftsgarten orientiert war und 1842 vollendet wurde. Er wurde auf der Naheinsel „Badewörth“ angelegt, auf der sich bereits seit der Barockzeit der Lustgarten des pfälzischen Kurfürsten befand.

Ems mit dem Kursaal.

Ausstellungsstücke:

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Villengärten

Im 19. Jahrhundert gehörte zu einer Villa oder einem Landhaus immer auch eine Gartenanlage. Diese waren meist nach dem Vorbild des englischen Landschaftsgartens gestaltet. Man findet daher dessen typische Gestaltungsmerkmale wieder wie z. b: Grotten, Tempel, Teich und Brücken.

Die Siebel-Osterrothsche Villa in Koblenz wurde nach Plänen des Architekten Otto Nebel 1901 errichtet. Besitzer waren Julie Siebel und ihr Schwiegersohn Arthur von Osterroth. Zu dem Grundstück zählten einige wertvolle ausländische Baumarten, die der Arzt Dr. Christan Focke in den 1880er Jahren gepflanzt hatte. Diese bildeten den Grundstock der ab 1902 angelegten Osterrothschen Parkanlage. 1913 wurde eine Einfriedungsmauer nach Plänen des Architekten Willy Bock errichtet, unterbrochen von antikisierenden Vasen, zwei Säulen sowie einem Pavillon.

Eine der Säulen ist heute noch in der Ludwigstraße zu sehen. Der Zusammenhang mit der Siebel-Osterrothschen Villa konnte 2009 vom Stadtarchiv Koblenz nachgewiesen werden.

Näheres siehe Aufsatz von Peter Kleber: www.koblenz.de/bilder/stadtarchiv_villa_osterroth.pdf

Weitere Beispiele für Villen- und Landhausgärten in der Mittelrhein-Region sind die Gärten der Villa Belgrano in Boppard, der Villa Lindner in St. Goar und der Villa Sachsen in Bingen.

Villa Siebel-Osterroth.

Ausstellungsstücke:

  • Garteneinfriedung des Herrn Osterroth, Coblenz. / Willy Bock (Architekt). Koblenz 1913.Handgezeichneter Plan.
    Leihgabe Stadtarchiv Koblenz. (Fach 77)
  •  Villa Siebel-Osterroth, Mainzer Str. 70 Ecke Ludwigsstraße, um 1914. Photo  M. Rupricht. Koblenz, ca. 1914. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz
  • Villa Siebel-Osterroth, Mainzer Str. 70, Gartenansicht um 1910. Photo (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz
  • Säule in der Ludwigsstraße / Photo Uli Hofmann. 2009. (Kopie)
    Original im Stadtarchiv Koblenz
  • Gartenhaus der Villa Sasse
    Leihgabe Stadtarchiv Koblenz,  StAK Fach 70, Bauakte Rheinanlagen 15
    Das Anwesen des Geheimen Regierungsrats Ludwig Sasse aus Arnsberg befand sich in den Kaiserin-Augusta-Anlagen 15, d. h. zwischen Januarius-Zick-Straße und Moltkestraße. Auf dem 2.381 qm großen Grundstück befanden sich neben der großzügigen Villa noch eine Autogarage und ein Gartenhaus. Gebäude und Gartenanlage mit unverkennbaren Jugendstilelementen wurden von dem Koblenzer Architekten Carl Riffer entworfen und unter seiner Bauleitung 1909 bis 1911 errichtet. Die staatliche Rheinstromverwaltung genehmigte Sasse im April 1910, eine kleine Pforte in seiner Einfriedungsmauer als Ausgang nach dem „stromfiskalischen Leinpfad (Rheinanlagen)“ hin zu benutzen. Die Abbildung zeigt das geplante Gartenhaus.

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Kontakt

LBZ / Rheinische Landesbibliothek
Dr. Barbara Koelges
Telefon: 0261 91500-474
E-Mail: Barbara.Koelges(at)lbz.rlp.de 

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