Kurzinfo zur Notfallvorsorge:
© Collage: LBZ / Weihofen
Vorweg: Eine umfangreichere Unterseite rund um das Thema „Notfall“, mit Informationen zu Notfallvorsorge und Informationen zur Notfallbewältigung bei verschiedenen Schadensfällen ist aktuell in Arbeit.
An dieser Stelle stellen wir Ihnen aber schon jetzt einige relevante Links zu Informationsangeboten zum Thema zur Verfügung.
Informationen, sowie hilfreiche Vorlagen finden Sie unter anderem hier:
Einrichtung | Was? |
Archivberatung Hessen | Informationen und Handreichungen z.B. zu Notfallvorsorge und Notfallbewältigung, z.B. von Wasserschäden |
Bestandserhaltungsausschuss der KLA | Handreichung zur Notfallvorsorge |
Landesarchivverwaltung RLP (LAV) | Informationen und Handreichungen zum Umgang mit beschädigtem Kulturgut: |
LWL-Archivamt für Westfalen | Informationen zum Vorgehen bei unterschiedlichen Schadensfällen, Leitfäden und VorlageInformationen zum Vorgehen bei unterschiedlichen Schadensfällen, Leitfäden und Vorlage |
LVR-AFZ | Handreichungen und hilfreiche Links zur Notfallbewältigung |
Notfallverbund Stuttgart | Kompakter und übersichtlicher Leitfaden zur Notfallbewältigung |
SILK TOOL | Informationen, Mustervorlagen sowie interaktive Analysemöglichkeiten u.a. zur Notfallvorsorge |
Staatl. Archive Bayerns | Handreichungen zum Umgang mit wassergeschädigtem Schriftgut |
VdA: Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. | Seminarunterlagen zum Thema „Wasserschaden“ |
ZfB – Zentrum für Bestandserhaltung: Bestandserhaltungsdienstleister | Informative und kleinschrittige Artikelserie der Restauratorin Jana Moczarski zur Notfallvorsorge und Bewältigung |
Notfallverbünde in RLP
Ziel eines Notfallverbundes ist es, dass die beteiligten Einrichtungen im schwerwiegenden Not- und Katastrophenfall ihre personellen und sachlichen Ressourcen bündeln, um die zum Schutz des Kulturgutes zu leistenden Aufgaben in gegenseitiger Unterstützung zu bewältigen. Neben der Bereitstellung von Hilfskräften wird sich die logistische Hilfe dabei insbesondere auf die Auslagerung geschädigten Kulturgutes in Ausweichquartiere, die Beschaffung benötigter Materialien und gegebenenfalls die Suche und Bereitstellung von geeigneten Kühlflächen im Vorfeld von
Website der Notfallverbünde in Deutschland mit Informationen und Musterunterlagen:Maßnahmen der Gefriertrocknung erstrecken.
In Rheinland-Pfalz gibt es 3 Notfallverbünde:
09.04.2013: Archive, Bibliotheken und Museum gründen Notfallverbund Speyer
Mit der heutigen Unterzeichnung des „Notfallverbund-Vertrages“ im Stadthaus wappnen sich Speyers Archive, Bibliotheken und das Historisches Museum der Pfalz für den Katastrophenfall. Vergangene Unglücke, wie der Einsturz des Kölner Stadtarchives im Frühjahr 2009 oder der Brand in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar, waren Anlass dieses Netzwerk zu knüpfen.
Initiative zum Schutze des kommunalen Kulturgutes im Not- und Katastrophenfall
Die Einrichtungen der Domstadt seien Hüter eines kulturellen Erbes von überregionaler Bedeutung, unterstrich Oberbürgermeister Hansjörg Eger bei der Vertragsunterzeichnung. Diese Güter gelte es im Falle einer Katastrophe, die bereits ein Wasserschaden anrichten könne, sicherzustellen. Die Vertragspartner des Notfallverbundes verpflichten sich der gegenseitigen personellen und logistischen Unterstützung. Der Austausch von Wissen und Erfahrung ist wichtiger Bestandteil des Arbeitskreises und dient der Optimierung des Planes. Natürlich hoffe er, so Eger, dass sich der Plan nur in der Theorie beweisen müsse und nicht wirklich zum Tragen komme.
Zu den am Notfallverbund beteiligten Einrichtungen gehören die Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz, das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars St. Germann, das Bistumsarchiv, die Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom, das Historische Museum der Pfalz, das Landesarchiv, die Pfälzische Landesbibliothek Speyer des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz, das Stadtarchiv Speyer und die Universität für Verwaltungswissenschaften.
Vertragspartner
Zu den am Notfallverbund beteiligten Einrichtungen gehören:
die Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz
die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars St. German
das Bistumsarchiv Speyer
die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Bibliothek
die Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom
das Historische Museum der Pfalz
das Landesarchiv Speyer
das Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz / Pfälzische Landesbibliothek
das Stadtarchiv Speyer
das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Speyer
Notfallübung des Notfallverbunds Speyer (21. Mai 2015), Kurzfassung:
https://www.youtube.com/watch?v=g93FFTC8Elg&t=1s
Notfallübung 2016
Am 29.06.2016 fand die zweite Übung des 2012 gegründeten Koblenzer Notfallverbundes statt. In ihm sind das Bundesarchiv, das Landeshauptarchiv, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Landesbibliothekszentrum zusammengeschlossen, um sich im Ernstfall gegenseitig bei der Rettung ihrer Bestände zu unterstützen.
Bei der ersten Übung 2014 wurde die Bergung von Bibliotheksgut nach einem Brand trainiert. Diesmal war ein schwerer Wasserrohrbruch im Stadtarchiv der simulierte Notfall und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Kultureinrichtungen übten die anschließende Bergung des Archivguts. Sie wurden von der Berufsfeuerwehr Koblenz begleitet und unterstützt.
Der Schwerpunkt der Übung lag auf der Klassifizierung der geschädigten Archivalien in die Gruppen „trocken, feucht, nass“ und der Dokumentation des geborgenen Gutes, denn die Akten, Urkunden und Bücher müssen in einem Ernstfall so dokumentiert werden, dass sie nach der Zwischenlagerung und sachgemäßen Behandlung problemlos wiedergefunden und dem richtigen Standort zugeordnet werden können. Ein wesentliches Anliegen der Übung bestand darin, diese Abläufe und eine sinnvolle Dokumentation in der Praxis zu trainieren.
Notfallübung 2014
Gerüstet sein für die hoffentlich niemals eintretende Katastrophe - das war das Ziel einer Übung des Koblenzer Notfallverbundes auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle in Koblenz-Metternich am 14. Mai 2014.
Dem Koblenzer Notfallverbund gehören das Bundesarchiv, das Landeshauptarchiv, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Landesbibliothekszentrum an. Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen probten jetzt den Ernstfall, professionell begleitet und unterstützt von Vertretern der Koblenzer Berufsfeuerwehr.
Zunächst konnte an Kassationsgut und Makulatur aus den teilnehmenden Häusern das Brandverhalten unterschiedlicher Arten von Archiv- und Bibliotheksgut - einschließlich verschiedener Verpackungs- und Lagerungsformen - studiert werden. Im Hauptteil der Übung praktizierten die Teilnehmer danach das fachgerechte Bergen und Sichern der verbrannten und gelöschten Unterlagen.
Einzelne Teams waren dabei zum Beispiel für Bergung, Transport, Sortierung, Schadenserfassung, Reinigung und Verpackung sowie für die Gesamtleitung verantwortlich. Ein wesentliches Anliegen der Übung bestand darin, mit- und aufeinander abgestimmte Abläufe zwischen den einzelnen Teams zu trainieren, die auch in einem echten Notfall funktionieren müssen und dann aufgrund der Praxiserfahrung leichter abgerufen werden können.
In der abschließenden gemeinsamen Manöverkritik haben die Teilnehmer die in der Übung gewonnenen Erkenntnisse kritisch aufgearbeitet, aber zugleich auch den positiven Effekt für ein erfolgreiches Handeln des Verbundes in einem etwaigen Ernstfall betont. "Die Übung hat uns deutlich vor Augen geführt, dass die einzelnen Teile eines großen Notfallteams koordiniert und wie Kettenglieder ineinander greifen müssen, um optimal zu funktionieren", bilanzierte Johannes Ganser, Leiter des Bundesarchiv-Teams.
Notfallverbund Koblenz gegründet
Fünf Koblenzer Archive und Bibliotheken haben zur Bewahrung ihres wertvollen und unikalen Kulturguts den „Notfallverbund Koblenz“ ins Leben gerufen. Die Vertragsunterzeichnung fand im Beisein von Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig am 5. November 2012 im Landeshauptarchiv Koblenz statt. Zu dem Verbund, der eine gegenseitige Unterstützung in außergewöhnlichen Notfällen gewährleistet, gehören das Bundesarchiv, das Landesbibliothekszentrum/Rheinische Landesbibliothek Koblenz, das Landeshauptarchiv Koblenz, das Stadtarchiv Koblenz und die Stadtbibliothek Koblenz.
Frau Dr. Andre, Direktorin des Landeshauptarchivs, dankte als Gastgeberin ausdrücklich der „Arbeitsgruppe Notfallverbund“ aus Vertretern der beteiligten Institutionen. Die Arbeitsgruppe hatte die Grundlagen für den Vertragsabschluss geschaffen und wird die gemeinsame Notfallvorsorge über regelmäßigen Austausch abstimmen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig hob die bedeutende Rolle des Archivwesens in Koblenz hervor und würdigte das vorbeugende Zusammenwirken der Kultureinrichtungen von Bund, Stadt und Land, das für alle von Vorteil sei.
Eine Gefährdung für das Archiv- und Bibliotheksgut besteht insbesondere durch Brände und Wassereinbrüche, zum Beispiel infolge von Unwettern oder technischen Defekten. Der Vertrag sieht unter anderem die gegenseitige Bereitstellung von Hilfskräften und Ausweichquartieren und die Beschaffung benötigter Materialien zur Bergung der im Notfall betroffenen Bestände vor.(Pressemitteilung des Bundesarchivs v. 15.11.2012)
Historie
Notfallverbund Koblenz - Vertragsunterzeichnung
Bund, Land und Stadt verwahren in Koblenz ein kulturelles Erbe von überregionaler Bedeutung. Angesichts einer möglichen Bedrohung dieses einzigartigen Kulturgutes durch außergewöhnliche Notfälle, wie sie bei dem Kölner Archiveinsturz im Frühjahr 2009 traurige Realität geworden sind, gibt es in Koblenz seit Herbst 2010 Bestrebungen, einen ?Notfallverbund Koblenz? zu errichten. An dem Notfallverbund sind das Bundesarchiv mit dem Standort Koblenz, das Landesbibliothekszentrum mit dem Standort Rheinische Landesbibliothek Koblenz, das Landeshauptarchiv Koblenz sowie seitens der Stadt Koblenz das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek beteiligt.
Ziel des Notfallverbundes ist es, dass die beteiligten Einrichtungen im schwerwiegenden Not- und Katastrophenfall ihre personellen und sachlichen Ressourcen bündeln, um die zum Schutz des Kulturgutes zu leistenden Aufgaben in gegenseitiger Unterstützung zu bewältigen. Neben der Bereitstellung von Hilfskräften wird sich die logistische Hilfe dabei insbesondere auf die Auslagerung geschädigten Kulturgutes in Ausweichquartiere, die Beschaffung benötigter Materialien und gegebenenfalls die Suche und Bereitstellung von geeigneten Kühlflächen im Vorfeld von Maßnahmen der Gefriertrocknung erstrecken.
Unter Federführung des Landeshauptarchivs Koblenz hat eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der beteiligten Einrichtungen zusammensetzt, ein entsprechendes Vertragswerk ausgearbeitet, das am 5. November 2012, 18.00 Uhr im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstraße 1/3 offiziell in Anwesenheit des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz, Herrn Prof. Dr. Hofmann-Göttig, von den Vertretern der beteiligten lnstitutionen unterzeichnet wurde
Aus Anlass dieser Vertragsunterzeichnung wurde in den Räumen des Landeshauptarchivs Koblenz eine Ausstellung gezeigt, die die Entstehung und Bedeutung des "Notfallverbundes" dokumentiert. Die Ausstellung war vom 5. November 2012 bis zum 1. Februar 2013 zu besichtigen.
Kontaktpersonen im LBZ:
Karlheinz Frickel
Telefon 0261 91500-251
E-Mail frickel(at)lbz-rlp.de
Dr. Barbara Koelges
Telefon 0261 91500-474
E-Mail koelges(at)lbz-rlp.de
Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz ist Teilnehmerin des 2016 gegründeten Notfallverbunds Mainz. Weitere beteiligte Einrichtungen sind das Stadtarchiv Mainz, das Gutenberg Museum, das Naturistorische Museum, das Römisch-Germanische Zentralmuseum und die Bibliothek des Landtags Rheinland-Pfalz. Der Verbund ist offen für weitere Teilnehmer:innen. Die teilnehmenden Einrichtungen haben sich in einer Vereinbarung verpflichtet, sich im Notfall gegenseitig mit Personal, Material, Infrastruktur und Erfahrung zu unterstützen.
Ansprechpartner
Christian Richter M.A.
Telefon: 06131 12-2606
E-Mail: christian.richter(at)stadt.mainz.de