Nachlässe in der Rheinischen Landesbibliothek
Übersicht über die Nachlässe in der Rheinischen Landesbibliothek.
Informationen zu Sammlung und Nachlass Baedeker finden Sie hier.
Nachlass Werner Beumelburg
Der nationalsozialistische Schriftsteller Werner Beumelburg wurde 1899 in Traben-Trarbach/Mosel geboren. Er legte 1916 das Notabitur" ab, war dann Kriegsfreiwilliger an der Westfront und wurde ausgezeichnet mit dem "Eisernen Kreuz" I. Klasse. Nach dem Studium der Geschichte und Staatswissenschaften in Köln arbeitete er als Journalist (Redakteur der "Deutschen Soldatenzeitung" und der "Deutschen Allgemeinen Zeitung", 1924-1926 der "Düsseldorfer Nachrichten"). Danach arbeitete er als freier Schriftsteller. In seinen Schriften stritt er als Vertreter des "Soldatischen Nationalismus" gegen den Vertrag von Versailles und die Weimarer Republik und setzte sich für einen autoritären Staat ein. Das NS-Regime förderte ihn sehr, obwohl er nicht in die NSDAP eintrat. 1933 wurde er in die gleichgeschaltete Deutsche Akademie der Dichtkunst berufen. Er gehörte zu den meistgelesenen Autoren der NS-Zeit. Im Zweiten Weltkrieg war er beauftragt, die Chronik des Krieges zu schreiben. Nach dem Krieg lebte B nach kurzer Gefangenschaft und Internierung in Würzburg. Seine Romane und Erzählungen der fünfziger Jahre, die das Menschliche betonten und das Politische aussparten, blieben nach anfänglichem Erfolg ohne Resonanz. 1963 verstarb er in Würzburg.
Sein Nachlass im Landesbibliothekszentrum entfällt auf die Jahre nach 1945 bis zu seinem Tod. Der Bestand beinhaltet Korrespondenzen mit dem Verlag Stalling in Oldenburg, aber auch mit Verlegern in Argentinien, die inhaltlich das Bestreben des Autors dokumentieren, nach 1945 weiterhin als Schriftsteller tätig zu sein. Weiterhin umfasst der Nachlass Manuskripte, Entwürfe seiner Werke, sowie auch teilweise private Briefe und Fotos.
Literatur:
Florian Brückner: In der Literatur unbesiegt. Werner Beumelburg (1899-19663). Kriegsdichter in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Berlin 2017. Jan Pieter Barbian: Literaturpolitik im "Dritten Reich", 1993 - Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland". NS-Autoren in der Bundesrepublik Deutschland; in: Studien zur Literatur- und Kunstgeschichte 13 (1998), 83-143 ( = Dissertation Mainz 1997) - Jürgen Eggebrecht: Werner B; in: Die neue Literatur 36 (1935), 252-261 - C. Enders/W. Linden: Dichtung und Geistesgeschichte am Rhein, 1957, 567-70 - Inge Jens: Dichter zwischen rechts und links. Die Geschichte der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, 1971. - Armin Mohler: Die konservative Revolution in Deutschland 1918-1932, 3. Aufl. 1989, 281 und 442 ff. - W. Podlech: B; in: Kurzbiographien von Mittelrhein und Moselland, Trier 1967-1975, 92 f.;
Nachlass Anton Cordie
Der Pfarrer Anton Cordie, geboren 1872 in Schleidweiler, wurde nach dem Studium der Theologie 1900 in Trier zum Priester geweiht und war ab 1904 Pfarrer in Wißmannsdorf, wo er 1946 verstarb. Durch seine langjährige Sammeltätigkeit und leidenschaftliche Heimatforschung hinterließ er eine wertvolle Bibliothek, welche vom Landesbibliothekszentrum 1986 in den Bestand aufgenommen wurde. Die Sammlung umfasst etwa 300 Bände mit Erscheinungsjahren von 1500 bis 1900 und beinhaltet größtenteils theologische Sachgebiete, aber auch solche mit regionalem Bezug auf die Stadt Trier. Außerdem sind Teile des persönlichen Nachlasses vorhanden, so etwas Vortrags- und Aufsatzmanuskripte, ein Schreibheft aus dem Hebräischunterricht und andere schriftliche Unterlagen.
Nachlass Hans Heidsieck
Der Schriftsteller Hans Heidsieck, bekannt unter seinem Pseudonym Harry Hoff, wurde 1892 in Koblenz geboren. Er studierte Literatur und Kunst in Bonn, München und Marburg an der Lahn. Nachdem er durch den ersten Weltkrieg sein Studium abbrach, war er gezwungen in der Nachkriegszeit verschiedene Berufe auszuüben. Trotzdem schrieb er immer wieder Kurzgeschichten und konnte 1924 seinen ersten Roman veröffentlichen. In seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete er sich besonders dem Literaturgenre des Kriminalromans. Er verstarb im Jahre 1967.
Die Rheinische Landesbibliothek ist seit 2009 im Besitz des Nachlass von Hans Heidsieck. Der Bestand umfasst circa 200 Bände Kriminalromane, utopisch-phantastische Romane, sowie Unterhaltungsromane des Schriftstellers. Außerdem sind Tagebücher, Manuskripte, Notizen, Dokumente und Fotos von Heidsieck enthalten.
Nachlass Gerd Heinz-Mohr
Der Nachlass von Dr. Gerd Heinz-Mohr, geboren 1913 in Rhaunen/Hunsrück, bedeutender evangelischer Theologe, Historiker und Schriftsteller, gestorben 1989 in Cordoba/Spanien, wurde 1989 vom Landesbibliothekszentrum übernommen. Der Bestand setzt sich aus etwa 200 Büchern, entfallend auf die Erscheinungsjahre vor 1900, sowie Manuskripten und zahlreichen Briefen mit überwiegend theologischem Inhalt, zusammen.