15 Jahre Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz
Sein 15-jähriges Bestehen nahm das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) am 19. Oktober 2019 zum Anlass für einen Mitmachtag, an dem sich die Landesbüchereistelle und die drei wissenschaftlichen Bibliotheken an den Standorten Koblenz, Speyer und Zweibrücken mit allen Angeboten präsentierten. An diesem Tag gab es neben speziell ausgewählten Veranstaltungen Aktionen zum Mitmachen geben. Alle Interessierten waren eingeladen, diesen Tag mit dem LBZ zu feiern.
15 Jahre LBZ – 15 Jahre Highlights
„Die Bibliotheken zählen zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen des Landes. Sie dienen der Aus- und Weiterbildung der Bürger und Bürgerinnen, der Lese- und Sprachförderung, der kulturellen Teilhabe und sozialen Integration“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrem heutigen Besuch des Landesbibliothekszentrums (LBZ) in Koblenz. Mit der Gründung des LBZ als Koordinierungs- und Dienstleistungszentrum habe man bereits im Jahr 2004 zukunftsweisend eine klare Zuständigkeit für die rheinland-pfälzischen Bibliotheken geschaffen. Mit der eigenen Digitalstrategie „Lebenslanges Lernen im digitalen Zeitalter“ nehme das LBZ bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Teil der Strategie sei die Einführung eines rheinland-pfälzischen Bibliotheksverbunds, der alle 700 öffentlichen und die über 1000 Schulbibliotheken in ganz Rheinland-Pfalz miteinander vernetzt. „Dabei werden erstmals in einem großen Flächenbundesland Bibliotheken unterschiedlicher Sparten in ein einheitliches Bibliothekssystem integriert“, so die Ministerpräsidentin.
Hierzu ergänzte Dr. Annette Gerlach, Leiterin des Landesbibliothekszentrums, die Rolle des LBZ im digitalen Zeitalter: „Unsere Bibliotheken werden auch in Zukunft für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar bleiben und sollten ihre Rolle selbstbewusst artikulieren und sich stärker in den gesellschaftlichen Prozess einmischen.“
Bei einem Rundgang durch das Landesbibliothekszentrum digitalisierte Ministerpräsidentin Malu Dreyer selbst ein Buch mithilfe des Digitalisierungsportals dilibri. Ebenso zeigten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LBZ die digitalen Sprach- und Weiterbildungsangebote für Geflüchtete auf.
„Das Landesbibliothekszentrum ist ein wichtiger Pfeiler im gesamtgesellschaftlichen Kontext für Lebenslanges Lernen und für die Vermittlung digitaler Kompetenzen“, stellte Ministerpräsidentin Malu Dreyer abschließend fest.
Bibliotheken sind kommerzfreie Orte der Begegnung, des Lernens und Arbeitens über Milieu- und Altersgrenzen hinweg. Sie dienen damit der lebensbegleitenden individuellen und gesamtgesellschaftlichen Bildung. Für Zuwanderer bietet das LBZ in Koblenz seit 2017 ein neues Angebot: Die sogenannte „LernBar” präsentiert im Lesesaal der RLB spezielle Materialien zum Deutschlernen, landeskundliche Informationen über das Leben in Deutschland und Texte in Leichter Sprache. Neben klassischen Lehrbüchern finden sich Wörterbücher, grammatische Einführungen, Wortschatztrainer und Lektüren. Ergänzt wird dieser Bestand durch einen Computerarbeitsplatz, auf dem Sprachkurse zum Selbstlernen installiert und auch Links zu Internet-Sprachkursen und wichtigen Seiten für Neuankömmlinge gespeichert sind. Dieses Angebot soll zukünftig ausgeweitet werden. Angedacht ist beispielsweise eine sogenannte „AbiBar“ für Schülerinnen und Schüler, die sich auf das Abitur vorbereiten.
Die Einführungen in die Bibliotheksbenutzung und Recherche für Schülergruppen wurden 2017 neu konzipiert und können nun als interaktive Rallyes mit der Lernapp „Actionbound“ gespielt werden. Schülerinnen und Schüler erkunden selbständig die Bibliothek und lernen, Informationen zu einem Thema zu recherchieren. Die Rallyes haben sich inzwischen in der Praxis bewährt. Die Resonanz der Teilnehmenden und in der Presse sind durchweg positiv.
Bildungs- und Kulturministerin Vera Reiß stellte im Februar 2016 in der Stadtbibliothek Bad Kreuznach mit den „Medienkisten für Flüchtlinge“ ein neues Angebot des LBZ vor. „Mit den Medienkisten wollen wir die Bibliotheken in ihrer Arbeit vor Ort unterstützen und den hier in Rheinland-Pfalz Zuflucht suchenden Menschen ohne Deutschkenntnisse die Sprache und das Land näher bringen“, so Vera Reiß. Die Medienkisten für Flüchtlinge wurden mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur konzipiert und zusammengestellt. Sie enthalten Bücher und andere Medien, die vor allem dem Erlernen der deutschen Sprache, der Leseförderung sowie der Orientierung und Integration der Flüchtlinge und Asylsuchenden dienen. Die Medienkisten können über die Ergänzungsbüchereien des LBZ in Koblenz und Neustadt ausgeliehen werden.
Das Landesbibliothekszentrum ist 2015 mit dem schriftlichen Nachlass des Malers Max Slevogt und dem sogenannten Gründungsbestand der Bibliotheca Bipontina in das „Länderverzeichnis national wertvollen Kulturgutes“ aufgenommen worden. „Wir freuen uns sehr über die Aufnahme in das rheinland-pfälzische Länderverzeichnis national wertvollen Kulturgutes; zeigt es doch die Bedeutsamkeit unserer Bestände im Landesbibliothekszentrum", betonte Dr. Annette Gerlach, Leiterin des LBZ. Das Ziel des Kulturgutschutzes liegt insbesondere in der Bewahrung des kulturellen Erbes, um es künftigen Generationen unbeschadet überliefern zu können. Die sich aus diesem Ziel ergebenden Aufgaben bestehen vor allem darin, Kulturgüter vor einer Abwanderung aus Deutschland zu schützen
© LBZ
Am 19. November 2014 hat der Landtag Rheinland-Pfalz einstimmig ein Bibliotheksgesetz verabschiedet. Das neue Gesetz erläutert den Auftrag und die Bedeutung von Bibliotheken, beschreibt die Funktionen der vielfältigen Bibliothekslandschaft in Rheinland-Pfalz und würdigt ihre Rolle bei der Bewahrung des historischen und kulturellen Erbes. Darüber hinaus enthält es organisationsrechtliche Bestimmungen zum Landesbibliothekszentrum und regelt die Pflichtablieferung von Netzpublikationen. Das „Landesgesetz zum Erlass eines Bibliotheksgesetzes und zur Änderung und Aufhebung weiterer bibliotheksbezogener Vorschriften“ definiert erstmals in konzentrierter Form und in allen Details die Aufgaben und Funktionen der unterschiedlichen Bibliothekstypen und bildet so den Regelungsrahmen für die Bibliothekslandschaft. Das Gesetz ist im Dezember 2014 in Kraft getreten.
© WGfF
Die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde (WGfF) besitzt eine sehr gut sortierte genealogische Fachbibliothek mit einem Bestand von ca. 15.000 Bänden, die bisher gemeinsam mit dem Personenstandsarchiv Nordrhein-Westfalen im Schloss Augustusburg in Brühl untergebracht war. Im Jahr 2013 überließ die WGfF dem LBZ diese Bibliothek als Dauerleihgabe. Die Überstellung des gesamten Buchbestandes konnte im Dezember abgeschlossen werden. Der komplette Bestand wird im Online-Katalog des LBZ recherchierbar sein und auch per Fernleihe bestellbar.
Etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte Staatssekretär Hans Beckmann beim ersten Schulbibliothekstag für Rheinland-Pfalz am 24. Oktober 2012 in Kaiserslautern begrüßen. Die Veranstaltung war gleichzeitig die Eröffnungsveranstaltung der landesweiten „Bibliothekstage 2012“.
Im zentral gelegenen Burggymnasium wurden für Lehrkräfte und Bibliotheksangestellte ca. 30 Vorträge und Workshops angeboten, darunter auch der Impulsvortrag von Christine Garbe, Professorin an der Universität Köln. Sie betonte die große Bedeutung der Schulbibliothek für eine systematische schulische Leseförderung. In den Vorträgen und Workshops des Schulbibliothekstages wurde deutlich, dass Schulbibliotheken nicht nur für das Lesen eine wichtige pädagogische Funktion erfüllen, sondern auch für das selbstständige Lernen und den Einsatz moderner Unterrichtskonzepte heute unverzichtbar sind. Sehr zufrieden mit der großen Resonanz und den vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Schulbibliothekstag zeigten sich die Veranstalter: der dbv-Landesverband, die Kommission Zentrale Schulbibliothek, das Landesbibliothekszentrum sowie das Bildungsministerium, das die Veranstaltung auch finanziell unterstützt hat.
Das Landesbibliothekszentrum hatte bei der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/ -forschung im März 2012 einen Förderantrag auf Projektmittel gestellt, der in vollen Umfang positiv beschieden wurde. Ziel des Projektes ist es, die zwischen 1933 und 1950 erworbenen Bestände der Pfälzischen Landesbibliothek auf Raubgut hin zu sichten. Bei dieser Einrichtung handelte es sich in der NS-Zeit um die wichtigste Bibliothek in der Pfalz. Entdeckt ist bereits eine Bücherabgabe der Gestapo Neustadt aus dem Jahr 1944, bei der es sich mit Sicherheit um Raubgut handelt. In einer Pressemitteilung vom 16. Mai 2012 hob Kulturstaatsminister Bernd Neumann positiv hervor, dass erstmals auch eine Einrichtung aus Rheinland-Pfalz einen Förderantrag gestellt habe und an der Provenienzforschung mitwirken wolle. Die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/ -forschung in Berlin wurde 2007 eingerichtet und ist organisatorisch der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zugeordnet. Ziel der Arbeitsstelle ist es, deutsche Museen, Bibliotheken und Archive bei der Identifizierung von Kulturgütern zu unterstützen, die ihren rechtmäßigen Eigentümern in der NS-Zeit entzogen worden sind. Diese Arbeit ist vor dem Hintergrund internationaler Verpflichtungen zu sehen, die Deutschland in diesem Zusammenhang eingegangen ist.
Am 19. April 2011 ersteigerte das Landesbibliothekszentrum Briefe Albert Schweitzers an den Speyerer Theologen Emil Lind. Für die Finanzierung konnten in erheblichem Maße Spenden von Stiftungen, Vereinen und Privatleuten eingeworben werden. Der konservatorische Zustand der Briefe ist sehr unterschiedlich. Insbesondere die Briefe aus Gabun auf Luftpostpapier, bei denen es sich um den wertvollsten Teil der Korrespondenz handelt, sind zur Zeit nicht benutzbar und müssen im Landesbibliothekszentrum restauriert werden. Nach der konservatorischen Sicherung des Materials wird es der Öffentlichkeit in angemessener Form präsentiert werden.
Der insgesamt 3.700 hand- und maschinenschriftliche Schriftstücke umfassende Nachlass, der jetzt vom Land Rheinland-Pfalz angekauft worden ist, wird künftig in der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer verbleiben
Das Landesbibliothekszentrum konnte am 1. September 2011 den schriftlichen Nachlass des Malers Max Slevogt von seinen Erben übernehmen. Die Materialien wurden bis dahin auf dem Slevogthof in Neukastel Leinsweiler an der Weinstraße aufbewahrt, dem Alterssitz des Künstlers, und waren der Wissenschaft dort nur punktuell zugänglich. Kurze Zeit später wurde auch der Slevogthof selbst von der Familie an einen privaten Investor verkauft.
Mit der am 20. Oktober 2010 gestarteten Onleihe Rheinland-Pfalz bieten die Bibliotheken einen neuen Service: die Ausleihe elektronischer Medien (E-Medien) über das Internet. Die Onleihe ermöglicht für die Benutzerinnen und Benutzer der Bibliothek einen 24-Stunden-Service. Sie können in einer Art „virtuellen Zweigstelle“ auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten Sachbücher, Romane, Hörbücher, Sach- und Lernvideos sowie Zeitschriften und Zeitungen ausleihen.
Am bundesweiten Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“ hat sich das Landesbibliothekszentrum mit dem von ihm koordinierten Leseförderprogramm „Lesespaß aus der Bücherei“ beteiligt, das in Zusammenarbeit mit den Öffentlichen Bibliotheken in Rheinland-Pfalz durchgeführt wird. Das Programm ist Teil der seit Jahren erfolgreichen Kampagne „Leselust in Rheinland-Pfalz.“ Schirmherr der Standortinitiative ist Bundespräsident Horst Köhler. Im November 2008 wurde das LBZ von der Jury unter über 2.000 Teilnehmern als einer von 365 Orten ausgewählt, die 2009 Deutschland als Land der Ideen repräsentieren sollen. Partner der Initiative sind u.a. die Deutsche Bank und die Tageszeitung „Die Welt“.
Es war eine aktionsreiche, interessante, spannende und vor allem erfolgreiche Leseförderkampagne: der erste LESESOMMER Rheinland-Pfalz. Unter dem Motto „Abenteuer beginnen im Kopf“ fanden die vom Landes-bibliothekszentrum koordinierten Lesewochen vom 9. Juni bis zum 8. August 2008 in 88 Bibliotheken statt. Etwa 9.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 16 Jahren wurden in den Ferien zu Mitgliedern von JUNIOR- oder TEENS-Club. Sie lasen insgesamt etwa 42.000 Bücher. Rund 6.000 Clubmitglieder waren da-bei so eifrig, dass sie ein Zertifikat für wenigstens drei gelesene Bücher bekamen, das sich in vielen Schulen zusätzlich positiv auf das nächste Halbjahreszeugnis auswirkte. Ein Ansporn zum Lesen war auch die landesweite Verlosung, bei der es als Hauptpreis ein Wochenende für vier Personen im Europapark in Rust zu gewinnen gab. Nach dem großen Erfolg soll dieses Leseförderprogramm auch während der Sommerferien 2009 wieder stattfinden.
Dilibri: Digitalisierungsportal Rheinland-Pfalz in Mainz vorgestellt. Am 8. Mai 2008 stellten Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, der Leiter des Landesbibliothekszentrums, Dr. Helmut Frühauf, und die Leiterin der Universitätsbibliothek Trier, Dr. Hildegard Müller, zusammen mit den Projektbearbeitern Dr. Barbara Koelges und Elmar Schackmann (LBZ) im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur das neue rheinland-pfälzische Digitalisierungsportal dilibri der Öffentlichkeit vor. Dilibri ist die digitalisierte Sammlung von landeskundlichen Werken zu Rheinland-Pfalz sowie von Beständen aus rheinland-pfälzischen Bibliotheken. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können in dilibri historische Bestände aus rheinland-pfälzischen Bibliotheken direkt online recherchieren und lesen. Mit dilibri hat Rheinland-Pfalz eine einheitliche Plattform für Bibliotheken, um landesweite Projekte im Bereich der Digitalisierung zu realisieren.
„Bibliotheken haben eine ganz wichtige Aufgabe für die Kultur in unserem Lande“. Ähnlich wie bereits in seiner Rede anlässlich der Wiedereröffnung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar betonte Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler auch bei seinem Besuch in Zweibrücken am 7. November 2007 die Bedeutung, die Bibliotheken seiner Meinung nach für die Gesellschaft haben. In Anwesenheit von Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und dem Leiter des Landesbibliothekszentrums, Dr. Helmut Frühauf, präsentierte Standortleiterin Dr. Sigrid Hubert-Reichling einen der größten Schätze des fürstlichen Altbestandes der Bibliothek, Luthers Übersetzung der gesamten Bibel, die bei Hans Lufft in Wittenberg 1543 gedruckt wurde.
© LBZ / Bernhardt
Anlässlich des 60. Geburtstags von Rheinland-Pfalz konnte das Landesbibliothekszentrum die Rheinland-Pfälzische Personendatenbank freischalten. Unter der URL www.rppd-rlp.de sind mittlerweile Kurzbiographien von über 5.000 „Rheinland-Pfälzern“ zu finden. Die Aufnahmekriterien sind denkbar weit gefasst: Personen aus allen Wissens- und Berufsfeldern, die in den Grenzen des heutigen Rheinland-Pfalz geboren oder gestorben sind, hier gelebt haben und von öffentlichem Interesse sind. Dazu zählen neben Karl Marx und Hildegard von Bingen zahlreiche Politiker, Schriftsteller, Künstler, Sportler oder Personen des sonstigen öffentlichen Lebens.
Pressetermin mit Staatssekretär Roland Härtel. Am 24. Januar 2006 wurde in der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer der neue LBZ-Katalog der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach der Begrüßung durch den Leiter des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz, Dr. Helmut Frühauf, erläuterte Staatssekretär Roland Härtel die Ziele, die mit der Gründung des Landesbibliothekszentrums 2004 verbunden waren, und die Besonderheiten des neuen Online-Kataloges.
Dieser eröffnet den Zugang zu den Angeboten der Bibliotheca Bipontina Zweibrücken, der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer und der Rheinischen Landesbibliothek Koblenz. Es ist ein EDV-System entstanden, das erstmals die Bestände der Landesbibliotheken eines Bundeslandes in einem gemeinsamen Katalog mit Selbstbedienungsfunktion anbietet. Zwischen den Zweigstellen wurde mit Freigabe des Kataloges ein Direktliefersystem etabliert, welches sicherstellt, dass bestellte Bücher am zweiten Tag nach der Bestellung in der Heimatbibliothek des Bestellers angeliefert werden. Roland Härtel betonte in seiner Rede, dass die Bestellungen aus anderen Zweig-stellen des LBZ für die Endnutzer kostenlos angeboten werden. Die Kunden haben die Vorteile des neuen Systems schnell erkannt. Dies belegen die Zahlen seit Inbetriebnahme des gemeinsamen Kataloges. In den ersten vier Wochen wurden innerhalb des LBZ 13.397 Ausleihen getätigt, davon allein 2.928 aus anderen Zweigstellen des LBZ, was einem Anteil von 22% entspricht. Nahezu jedes vierte Medium ist somit aus einem anderen Standort des LBZ bestellt worden.
Bei den vom 18. September bis 1. Oktober 2006 veranstalteten Bibliothekstagen Rheinland-Pfalz war das LBZ erstmals Mitveranstalter - zusammen mit dem Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Bibliotheksverbandes und den teilnehmenden Bibliotheken.
Die Bibliothekstage setzen ein Zeichen für die Lesekultur. „Unsere Bibliotheken sind – von den Schulen einmal abgesehen – die größten Leseförderer im Land. Keine andere Einrichtung der Kultur und Bildung erreicht so viele Bürgerinnen und Bürger“, schreibt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident in seinem Grußwort.
An den Bibliothekstagen beteiligt haben sich 2006 landesweit 203 Bibliotheken verschiedener Sparten mit rund 430 Aktionen. Mehr als 20.000 Personen waren als Zuschauer oder Zuhörer dabei. Das gewählte Motto „Im Zentrum der Lesekultur“ kam gut an und auch das Zusatzprogramm zur Buchkunst lockte viele Neugierige in die Bibliotheken. Die zentrale Abschlussveranstaltung fand im Rahmen einer Matinee am 1. Oktober im LBZ / Rheinische Landesbibliothek in Koblenz statt.
© LBZ
Das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz wurde 2004 errichtet und untersteht dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Im LBZ sind die vormals selbständigen Einrichtungen Rheinische Landesbibliothek in Koblenz, Pfälzische Landesbibliothek in Speyer, Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken sowie die Landesbüchereistelle in Koblenz und Neustadt/Weinstraße zu einer bibliothekarischen Dienstleistungseinrichtung vereint. Das LBZ ermöglicht den Zugang zu weltweiten Informationsangeboten und die Nutzung moderner Informationstechnologien. Zusammen bilden diese Einrichtungen ein leistungsstarkes Kompetenzzentrum für alle Fragen im Bereich Medien- und Informationsvermittlung, der Leseförderung sowie der Beratung und Unterstützung von Bibliotheken in den Kommunen und Schulen. In enger Abstimmung arbeiten sie gemeinsam am Aufbau eines leistungsfähigen Bibliothekssystems für das Land Rheinland-Pfalz und fördern die Kooperation und Vernetzung der Bibliotheken im Land, u.a. durch die Koordinierung landesweiter und regionaler Bibliotheksprojekte. Auch die Aus- und Fortbildung von Bibliotheksfachkräften und die vielfältige Unterstützung von Ehrenamtlichen sind wichtige Anliegen des LBZ.